Ein Kriminalpolizist untersucht den Tatort.
  • Ein Kriminalpolizist untersucht den Tatort am Bahnhof Ohlsdorf in Hamburg.
  • Foto: NEWS5

Geldautomaten-Sprengungen: Warum Verbrecher lieber nicht in Hamburg zuschlagen

Sie erwecken die Gier von Kleinkriminellen: Bankautomaten erscheinen für Verbrecher oft eine leichte Beute. Doch immer wieder kommt es vor, dass die Täter türmen, ohne das Geld mitzunehmen. Das hat Gründe – vor allem in Hamburg.

Fünf Mal haben die Täter in diesem Jahr zugeschlagen. Mit einem lauten Knall sorgten sie für Unruhe in verschiedenen Hamburger Stadtteilen und versuchten per Sprengung an das in den Automaten verwahrte Geld zu gelangen. Lediglich in drei Fällen waren die Verbrecher erfolgreich. Das gab die Polizei am Freitag bekannt.

Hamburger Polizei erklärt, warum Verbrecher lieber andere Gegenden bevorzugen

Bei zwei Taten wurde der Geldautomat zwar erheblich beschädigt, aber die Täter machten keine Beute. Zuletzt am U- und S-Bahnhof Ohlsdorf. 2022 war es lediglich bei zwei Versuchen geblieben. Auch 2021 habe es nur eine versuchte Tat gegeben.

Diese Art des Verbrechens spielt laut Polizei in der Hansestadt eher eine untergeordnete Rolle. „Wir gehen davon aus, dass die Täter Gegenden mit geringerer Polizeidichte bevorzugen“, teilte ein Sprecher mit.

Doch auch in Schleswig-Holstein ist die Zahl der Sprengung von Geldautomaten in diesem Jahr nur minimal angestiegen. „Eine signifikante Steigerung oder Verringerung dieser Taten ist derzeit nicht zu erkennen“, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamts.

Banken und Sparkassen in Schleswig-Holstein sichern die Geldautomaten besser ab

Lediglich in sechs Fällen gelang es den Tätern tatsächlich, Geldautomaten zu sprengen. In einem weiteren Fall blieb es beim Versuch. Zuletzt wurde am 22. Dezember eine Sprengung in Ahrensbök bei Lübeck bekannt. 2022 hatte es insgesamt neun Fälle gegeben, allerdings blieb es in fünf davon beim Versuch.

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Die Zahlen hätten in Schleswig-Holstein in den vergangenen Jahren stets geschwankt, sagte die Sprecherin. Mittlerweile setzten die Täter auch im Norden überwiegend Festsprengstoff ein. Banken und Sparkassen hätten in Schleswig-Holstein begonnen, ihre Automaten aufzurüsten und besser zu sichern. „Dies führte in diesem Jahr mehrfach dazu, dass die Täter trotz erfolgreicher Sprengung nicht an das Geld gelangen konnten.“

In einem Fall aus Oststeinbek (Kreis Stormarn) gab es 2023 eine Festnahme in Niedersachsen. „Aktuell läuft die Hauptverhandlung, ein Urteil wird in Kürze erwartet“, sagte die Sprecherin. (dpa/ng)

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