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Weil so viele Geflüchtete nach Hamburg kommen werden die Messehallen jetzt wieder zur Notunterkunft. (Archivbild)
  • Weil so viele Geflüchtete nach Hamburg kommen, werden die Messehallen jetzt wieder zur Notunterkunft. (Archivbild)
  • Foto: dpa

Geflüchtete in Hamburg: Warum jetzt die Messehallen umgebaut werden

Noch immer kommen viele Geflüchtete nach Hamburg – und die Stadt sucht händeringend nach Möglichkeiten, sie unterzubringen. Jetzt wird eine alte Unterkunft reaktiviert. Wer dort schlafen soll.

470 Menschen sollen hier ab Mitte Oktober schlafen, wenn auch nur vorübergehend: Die Messehallen am Fernsehturm (St. Pauli) werden wieder zur Unterkunft für Geflüchtete. Das sei nötig, weil es weiterhin sehr hohe Zugänge von Asyl- und Schutzsuchenden in Hamburg gebe – unter anderem aus der Ukraine, so ein Sprecher der Sozialbehörde zur MOPO. Die Messehallen sollen bis Ende Januar 2024 so genutzt werden.

Messehallen in Hamburg: Hier sollen auch Familien schlafen

Allein im August hätten fast 1500 Menschen untergebracht und versorgt werden müssen, so der Behördensprecher. „Wir haben eine hohe Auslastung im System, nahezu 100 Prozent.” Deshalb sei die Stadt immer auf der Suche nach neuen Flächen, müsse aber im Bedarfsfall auch auf Standorte wie die Messehallen ausweichen. Der Notstandort sei nun vor allem notwendig, um das Ankunftszentrum zu entlasten und Obdachlosigkeit zu vermeiden.

So sahen die Messehallen im vergangenen Jahr aus. dpa
So sahen die Messehallen im vergangenen Jahr aus.
So sahen die Messehallen im vergangenen Jahr aus.

Schon vergangenes Jahr kamen rund 400 Geflüchtete aus der Ukraine in den Messehallen unter. Diesmal ist die Unterkunft für asylsuchende Familien und Alleinreisende gedacht. Die Schlafbereiche werden mit Stellwänden abgetrennt, eine Gemeinschaftsfläche und Platz zum Spielen von Kindern gibt es extra. Wie schon 2022 sollen zusätzliche Sanitäranlagen aufgestellt werden. Sozialarbeiter und ein Wachdienst sollen vor Ort sein.

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Die Messehallen sind nicht die einzigen neuen Unterkünfte: Bis Ende des Jahres sind nach aktuellem Stand noch zehn weitere Unterkünfte geplant. Insgesamt sollen so 2250 Plätze geschaffen werden. Die nächsten Unterkünfte, die in Betrieb gehen, sind im Vogelhüttendeich in Wilhelmsburg (600 Plätze), in der Brookkehre II in Bergedorf (324 Plätze) und beim Kiwittsmoor in Langenhorn (266 Plätze).

Hamburg: Mehr Geflüchtete als in vorherigen Jahren

In diesem Jahr kommen mehr Schutzsuchende nach Hamburg als 2020 und 2021. Ende August waren laut Sozialbehörde schon fast 15.000 Menschen in Hamburg registriert – 2021 waren es 8500 Personen. Allerdings sind es noch deutlich weniger als 2022: Vergangenes Jahr hatten sich fast 54.000 Menschen in Hamburg registrieren lassen. Auf Entspannung setzt die Behörde trotzdem nicht: „Eine Entspannung der Zugangssituation zeichnet sich nicht ab”, so der Sprecher. „Ein Ende des Krieges in der Ukraine ist nicht erkennbar.” (ncd/dpa)

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