Früher in die Ferien starten: Mehr Geldstrafen für Hamburger Eltern
Lange Schlangen vor dem Sicherheitscheck am Flughafen, Stau auf der Autobahn: Um Stressfaktoren wie diese zu umgehen, versuchen viele Urlauber, außerhalb der Ferienzeit zu reisen. Wie aktuelle Zahlen zeigen, starten aber auch immer mehr Hamburger Eltern vor Ferienbeginn mit ihren Kindern in den Urlaub – obwohl diese noch in die Schule müssen. Damit steigt auch die Zahl der Bußgeldbescheide.
Vor zwei Wochen erst starteten in Hamburg die Sommerferien. Wie aktuelle Zahlen zeigen, wurden aber bislang schon 118 Bußgeldverfahren eingeleitet, weil Schüler schon vor Ferienbeginn aus dem Unterricht gezogen wurden – ohne Beurlaubungsbeantragung. Das verletzt die Schulpflicht und zieht teure Konsequenzen für die Eltern nach sich.
Sommerferien 2025: Schon 118 Bußgeldverfahren eingeleitet
Denn wer ohne genehmigten Antrag die Ferien seiner Kinder verlängert, riskiert bei einem Kind ein Bußgeld von 250 Euro, bei mehreren Kindern sogar 350 Euro. Mehr als 19.000 Euro kamen so allein schon in diesem Jahr an Bußgeldern zusammen. Das teilte der Senat als Antwort auf eine Kleine Anfrage der CDU mit. Doch das soll es noch nicht gewesen sein: Der Großteil der Meldungen wird demnach erst nach den Sommerferien, also Anfang September, erwartet.
Mit Blick auf die Zahlen fällt auf: Die Zahl an Bußgeldverfahren nimmt zu. So wurden im vergangenen Jahr 303 Bußgeldverfahren eingeleitet – deutlich mehr als in den Jahren zuvor. 225 Verfahren waren es noch 2023, 239 Verfahren im Jahr zuvor. Knapp 62.000 Euro mussten Hamburger Eltern daher im vergangenen Jahr an Bußgeldern zahlen. 2023 waren es noch 20.000 Euro weniger.
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Nach dem Hamburgischen Schulgesetz kann bei den jeweiligen Schulen eine Beurlaubung für bis zu sechs Wochen beantragt werden. Dafür muss aber ein wichtiger Grund vorliegen. Hamburger Lehrkräfte seien daher verpflichtet, insbesondere vor und nach den Ferien die Anwesenheit der Schüler gründlich zu kontrollieren, so der Senat. (mp)
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