Fremdsprachen in der Öffentlichkeit: Hamburg ist am tolerantesten in Deutschland
Englisch, Ukrainisch, Arabisch – Geflüchtete sprechen hierzulande in der Öffentlichkeit nicht immer deutsch. Laut einer Umfrage stört das die Hamburger:innen am wenigsten. Doch auch bundesweit gibt es Trends zu erkennen.
Wenn Geflüchtete kein Deutsch im öffentlichen Raum sprechen, fühlen sich davon fast ein Drittel der Deutschen gestört – das ergab eine repräsentative Umfrage, die anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni von der Sprachlernplattform „Duolingo“ erhoben wurde. Zusammen mit dem Forschungsunternehmen „Civey“ wurden zwischen März und Juni 2022 über 5000 Menschen in Deutschland befragt.
Hamburg ist laut bundesweiter Umfrage am sprachtolerantesten
Die Studie zeigt: Hamburg ist die toleranteste Stadt im bundesweiten Vergleich. 67,3 Prozent stört es hier nicht, wenn neben ihnen eine andere Sprache gesprochen wird. Schleswig-Holstein folgt dem Stadtstaat auf den zweiten Platz, danach kommen Berlin, Bremen und Niedersachsen. In Sachsen-Anhalt ist man hingegen am wenigsten sprachtolerant: Nur 46,2 Prozent geben dort an, dass sie die Verständigung in einer fremden Sprache nicht stört.

Doch nicht nur zwischen den Regionen zeigen sich Unterschiede: AfD-Wähler:innen etwa stört es mit 66,1 Prozent mehr als doppelt so häufig wie im bundesdeutschen Schnitt (31,7 Prozent), wenn eine Fremdsprache gesprochen wird. Außerdem deutet die Studie darauf hin, dass ein niedrigeres Bildungsniveau auch mit einer geringeren Sprachtoleranz einhergeht.
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Schnelles Lernen scheint in Deutschland hingegen wichtig zu sein: 84,6 Prozent der Befragten gaben an, dass sie es bewundernswert finden, wenn Geflüchtete nach ihrer Ankunft in Deutschland schnell gutes Deutsch sprechen würden. Gerade für Geflüchtete sei das Erlernen der neuen Landessprache überlebenswichtig, sagt dazu Orlina Miller von Duolingo Deutschland. „Denn gute Sprachkenntnisse sind entscheidend für eine erfolgreiche Integration.“ (to)
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