Politik diskutiert über eine Fleischsteuer: Das sagen die Hamburger dazu
Eine Steuer auf Fleischprodukte? Bei einer Studie der Uni Hamburg haben sich 62 Prozent der Befragten dafür ausgesprochen. Doch die Studie zeigt auch: nur 19 Cent pro Kilo würden die meisten dafür zahlen wollen, wird es teurer, so sinkt die Akzeptanz. Die MOPO hat sich umgehört und wollte wissen: Wieviel würdet ihr zahlen? Und wofür sollte diese Steuer eingesetzt werden?
„Ich esse zweimal pro Woche Fleisch“
Bernhard F. (67), Rentner aus Blankenese: „Ich esse zweimal pro Woche Fleisch. Ich bin für eine Fleischsteuer, da zu viele Tiere in der Massentierhaltung gehalten werden. Es sollte auf jeden Fall mehr von Seiten der Regierung für den Tierschutz getan werden. Seit circa zwei Jahren achte ich mehr darauf, woher das Fleisch kommt. Es ist wichtig, die Tiere artgerecht zu halten. Dafür würde ich die Fleischsteuer einsetzen. Wie hoch sie allerdings sein sollte, kann ich allerdings nicht abschätzen.“
„Das dürfte ruhig 1,56 Euro pro Kilo an Steuer kosten“
Henrik M. (36) Bauingenieur aus Ottensen: „Ich esse einmal pro Woche Fleisch, versuche aber weniger zu konsumieren. Ich sehe den Fleischkonsum sehr kritisch, so wie der Schaden, der dadurch entsteht. Ich könnte mir 1,56 Euro pro Kilo sehr gut vorstellen. Ich achte darauf, Würstchen nicht mehr To-Go zu kaufen und eher Bio-Fleisch zu verwenden. Dabei spielen der Klimawandel und die Biodiversität auch eine Rolle. Seit circa fünf Jahren habe ich mein Essverhalten verändert. Ich würde die Fleischsteuer vor allem dafür verwenden, nachhaltige Produkte günstiger zu machen.“
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„Ohne Fleisch geht es bei mir nicht“
Ute K. (48), Lehrerin aus Uhlenhorst: „Ohne Fleisch geht es für mich nicht. Trotzdem esse ich eher Biofleisch. Es ist mir wichtig, Mineralstoffe beziehungsweise Eisen darüber aufzunehmen. Ich bin für den 1,56 Euro Höchstsatz, man sollte mehr Geld bezahlen müssen. Natürlich hängt das aber auch von dem Einkommen ab. Ich habe zum Beispiel keine Kinder und bin da deutlich flexibler. Ich esse auch maximal einmal pro Woche Fisch. Während der Pandemie hatte ich genügend Zeit, Dokus über das Thema zu schauen. Man sollte die Fleischsteuer vor allem für bessere Tierhaltung und bessere Ställe einsetzen.“
„Ich esse seit Jahren kein Fleisch mehr“
Kathie G. (31), Online-Shop Managerin aus Barmbek: „Ich esse gar kein Fleisch mehr und das schon seit sechs Jahren. Nach dem ich mich damit intensiv auseinandergesetzt habe, habe ich aufgehört. Aber schon als Kind konnte ich mich manchmal nicht an die Konsistenz gewöhnen. Es war vor allem eine Klima- und eine Geschmacksentscheidung. Ich finde es absurd, dass Fleischprodukte günstiger sind als pflanzliche Produkte. Es wäre gut, wenn die Leute mehr hinterfragen würden, woher das Fleisch kommt. Die Fleischsteuer sollte bei einem Euro pro Kilo liegen, damit die Konsumenten darüber nachdenken. Seit einiger Zeit zeigt die Forschung, dass Tiere ein viel ausgeprägteres Bewusstsein und Gefühlsleben besitzen als vorher angenommen.“
