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Ein Anruf bei der Notrufnummer 112 (Symbolbild).
  • Ein Anruf bei der Notrufnummer 112 (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Falscher Alarm aus der Hosentasche nervt die Hamburger Feuerwehr

Nicht nur Autos können bei einem Unfall den Notruf auslösen, sondern auch Mobiltelefone und smarte Uhren. Auf die Arbeit in der Hamburger Rettungsleitstelle hat das indes kaum Einfluss. Ungewollte Anrufe von Handys gibt es dennoch – aber aus anderen Gründen.

Immer mehr Handys und smarte Uhren können den Sturz oder Unfall ihres Besitzers erkennen und dann automatisch den Notruf verständigen. Zu deutlich mehr unnötigen Anrufen in der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg ist es deshalb allerdings bislang nicht gekommen, erklärte ein Sprecher. „Diese automatisch ausgelösten Notrufe spielen bei uns kaum eine Rolle. Das ist eine Rarität, wenn das bei uns mal losgeht.“

Lediglich vor einigen Monaten habe es nach einem Update für das Handy-Betriebssystem Android mal kurzzeitig mehr Anrufe gegeben, weil das System zu sensibel eingestellt gewesen sei. Das Problem sei aber vom Hersteller schnell behoben worden.

Mehrmals am Tag gehen sogenannte Pocket-Calls bei der Feuerwehr ein

Ganz anders sieht es mit den sogenannten Hosentaschen-Anrufen aus – also mit den ungewollten Notrufen, weil beispielsweise aus Versehen eine bestimmte Tastenkombination gedrückt wurde, die dann den Notruf wählt. „Das haben wir mehrere Male am Tag. Bestimmt pro Disponent zehn Mal pro Schicht“, berichtete der Sprecher. Das sei aber schon ein Thema seit es Handys gibt.

In aller Regel hören die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Rettungsleitstelle der Feuerwehr im Hintergrund dann vor allem Rascheln und Laufen. „Wenn wir keine Sprechverbindung aufbauen können, bitten wir den Anrufer, sich im Falle eines Notrufes noch mal zu melden.“

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Statistisch erhoben werden weder die automatisch noch die versehentlich ausgelösten Notrufe. Diese Art der Hosentaschen-Anrufe, im Volksmund auch Pocket-Calls oder Buttcalls (Butt ist der englische Ausdruck für Hintern) genannt, würden weniger als zehn Prozent des Notruf-Aufkommens ausmachen. „Es ist lästig, aber es gehört halt dazu. Diese versehentlichen Anrufe gab es beim Festnetz nicht.“ Bei der Rettungsleitstelle der Feuerwehr gehen dem Sprecher zufolge am Tag etwa 1200 Anrufe über den Notruf 112 ein.

Die Rettungsleitstelle koordiniert sämtliche Einsätze der Feuerwehr – vom Rettungseinsatz über die technische Hilfeleistung nach einem Verkehrsunfall bis hin zur Brandbekämpfung. 2022 wurden dem Jahresbericht zufolge fast 508.000 Notrufgespräche geführt, daraus entstanden mehr als 278.000 Rettungseinsätze und mehr als 38.000 Einsätze im Brandschutz und zur technischen Hilfeleistung. (dpa)

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