Im Vordergrund eine Bühne mit Musikern, hinten stehendes Publikum

Mehr als 100 Veranstaltungen gibt's bei der diesjährigen Altonale - auch Musik ist wieder dabei. Foto: Thomas Panzau

Party unter freiem Himmel: In Altona findet ein neues Straßenfest statt

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Kaum flattern die ersten Fähnchen der „Altonale“ über den Platz der Republik, wird Hamburg zur Open-Air-Bühne. Zwischen Juli-Hitze und August-Sundown reihen sich Festivalwochenenden wie Lichterketten-Perlen: Street-Art in Altona, Sandkisten-Spaß in Niendorf, Weinflanieren in Eppendorf, queere Parade an der Alster – wer diesen Sommer drinnen bleibt, verpasst das pralle Leben auf der Straße. Und in Ottensen wird ein Straßenfest gefeiert, das es so erst zum zweiten Mal gibt!

Altonale: 27. Juni – 6. Juli

Es ist eines der größten Kulturfestivals Norddeutschlands: Zwischen Spritzenplatz (Ottensen) und Platz der Republik (Altona-Altstadt) gibt es ein pralles Programm: Straßentheater, Lesungen, Live-Musik, Design-Markt. Abends leuchten Fassaden als Projektionsfläche, während von Food-Trucks der Duft von Frittata bis Pho durch die Straßen strömt.

Wer das Gelände zum ersten Mal betritt, folgt am besten dem Lageplan: Flohmarkt und Kunstmarkt an der Christians­wiese, Festivalzentrum auf dem Platz der Republik, dazu kleinere Bühnen in Hinterhöfen. Alles liegt fußläufig, sodass ein kompletter Festival­tag auch ohne HVV-Ticket funktioniert.

STAMP – Street Arts Melting Pot (Altona-Altstadt) · 4. – 6. Juli

Zum Finale der Altonale übernimmt internationale Straßenkunst die Regie. Stelzenläufer begegnen Breakdance-Crews, Mural-Künstlerinnen arbeiten live auf Backstein und Asphalt. Lichtparaden ziehen in den Abendstunden die Große Bergstraße hinunter, begleitet von DJs und Marching Bands.

Bei der Altonale gibt es jede Menge Kultur (Symbolfoto) picture alliance/dpa/Bodo Marks
Leuchtende Stelzenläufer
Bei der Altonale gibt es jede Menge Kultur (Symbolfoto)

„STAMP“ ist Idealrevier für Hobbyfotografinnen, Kinder im Bewegungsmodus und Kulturfans, die Kunst lieber unterwegs statt im Museum sammeln. Wer sich treiben lässt, findet an fast jeder Hausecke eine neue Performance – spontane Verweildauer inklusiv.

Fest des Guten Lebens (Ottensen) · 28. – 29. Juni

Gastronomin Carlota Santos de Carvalho will „mehr Miteinander, weniger Bildschirmzeit“ und verwandelt dafür die Bahrenfelder Straße in einen zweitägigen Nachbarschafts-Salon. Vor ihrem Restaurant „Ribatejo“ brutzelt Paella, nebenan locken französische Tartes und türkisches Street-Food, ein Flohmarkt spannt sich von Haustür zu Haustür. Das Straßenfest ist noch recht jung, findet erst in der zweiten Auflage statt. Das „Ribatejo“ kennt sich mit Feiern aber aus. Die Restaurant-Crew war schon während des Straßenfests der Altonale in den früheren Jahren umtriebig und habt den Bereich vor dem Restaurant in eine XXL-Party verwandelt.

DJ Oliver von Silly Walks legt Reggae-Sets auf, während Kinder Riesenseifenblasen jagen. Der Eintritt bleibt frei, Spenden nimmt die Orga-Crew gern an. Wer mitmachen will, meldet seinen Stand per Mail – und landet ohne Umweg mitten im Viertel.

Tibargfest (Niendorf) · 4. – 6. Juli

Mitten auf der Einkaufsmeile wächst eine 150-Quadratmeter-Sandkiste, drumherum drehen Karussells ihre Runden. Auf der Vereins­bühne präsentieren Tanzgruppen und Chöre ihr Repertoire, Familien lassen sich in der Beach-Lounge nieder.

Der verkaufsoffene Sonntag lockt zum Schlendern zwischen Boutiquen, Eisdielen und Street-Food-Trailern. Wer mit Öffis anreist, steigt an der U2 Niendorf Markt aus und steht nach wenigen Schritten im Trubel. Eine Anreise mit dem Auto ist aufgrund von Sperrungen und verschiedenen Großveranstaltungen in der Stadt ohnehin nicht zu empfehlen.

Spielbudenfestival (St. Pauli) · 18. – 20. Juli

Drei Tage lang wird der Spielbudenplatz zur Manege: Hochseil-Artistik am Nachmittag, Feuershows bei Dämmerung und Street-Food von vier Kontinenten bis Mitternacht. Das Publikum mischt sich aus Touristen, Kiezbewohnern und Kultur-Nomaden – genau die Mischung, die St. Pauli ausmacht.

Bergedorfer Altstadtfest (Bergedorf) · 18. – 20. Juli 

In der historischen Innenstadt Bergedorfs – von Schlosswiese bis Bahnhofsvorplatz – verwandelt sich die Fußgängerzone am Wochenende vor den Sommerferien in eine bunte Festmeile. Auf vier Open‑Air‑Bühnen wechseln sich Pop‑ und Cover-Bands, lokale Newcomer und Tribute-Acts ab. 


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Die WochenMOPO – ab Freitag neu und überall, wo es Zeitungen gibt!
Diese Woche u.a. mit diesen Themen:

  • Fußgänger gegen Rüpel-Radler: „Manche trauen sich nicht mehr aus dem Haus“
  • Hamburgs Iraner über die Lage in Nahost: „Angst“, „Hoffnung“ und „Scheiß-Mullahs“
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  • 20 Seiten Plan7: Alles zu den Mega-Shows von Ed Sheeran, Jazz-Legende Herbie Hancock im CCH & das ist neu bei den Karl-May-Spielen

Parallel dazu belebt das „Fest der Nationen“ die Schlosswiese mit internationalen Trachtentänzen, Folkloregruppen und Live-Auftritten. Ein nostalgisches Kinderprogramm im Vinhagenweg bietet Karussells, Hüpfburg und Riesenrad, während entlang der Hafenpromenade Streetfood‑Stände und Biergärten für kulinarische Vielfalt sorgen – von Fischbrötchen bis Falafel. Der Eintritt ist frei, das Gelände barrierefrei und bequem erreichbar über die S‑Bahn-Station Bergedorf.

Veganes Straßenfest Hamburg (St. Pauli) · 26. Juli

Ein Tag, rund fünfzig Stände: Burger, Donuts, Eis – alles ohne tierische Produkte. Infotische zu Tierschutz und Klima flankieren DJ-Pulte und Kochshows, Besuchende probieren sich durch pflanzliche Klassiker und Neuheiten.

Der Eintritt ist frei, Spendenbehälter stehen parat. Wer zum ersten Mal veganes Streetfood testet, stellt womöglich fest: Schokolade, Käse und Gyros können auch ohne Kuh oder Lamm überzeugen.

Pride Week / CSD Hamburg (Innenstadt) · 26. Juli – 3. August

Hamburgs Binnenalster wird Regenbogen-Salon: Drei Bühnen liefern Pop und Poetry-Slam, Foodtrucks reihen sich Ufer an Ufer. Politische Stände informieren über LGBTIQ*-Themen, während Gäste Tanzflächen in der Sommerhitze erobern.

Das Programm ist vielfältig. So gibt es u.a. an vier Abenden eine queere Stadtteiltour durch St. Pauli (26., 28., 30., 31.7., 19 Uhr), Aufklärungs-Workshops für Menschen, die sich mit der Szene noch nicht auskennen und interessiert sind, Veranstaltungen für Familien, und, und, und… Höhepunkt ist die Parade am Samstag, dem 2. August, die in diesem Jahr über den Steindamm führen soll, weil die Lange Reihe zuletzt nicht mehr ausreichend Platz für die vielen begeisterten Teilnehmer:innen geboten hat.

Alle Veranstaltungen zur Pride Week gibt es hier!

Eppendorfer Achtel (Eppendorf) · 15. – 17. August

Die Eppendorfer Landstraße verwandelt sich in eine Weinpromenade mit über hundert Tropfen von Mosel bis Rioja. Restaurants servieren passende Häppchen, Akustik-Duos liefern Sundownerklänge für den Spätsommerabend.

Wer sich sein Glas lieber im Gehen als am Tisch füllen lässt, kauft Wertmarken und probiert sich standweise vor. Zwischen Jugendstil­­fassaden und Platanen entsteht ein entspanntes After-Work-Flair, das bis in die Nacht trägt.

Alafia Afrikafestival (Altona-Altstadt) · 22. – 24. August

Trommel-Workshops, Modenschauen, Konzerte von Marokko bis Simbabwe: Die Große Bergstraße in Altona-Altstadt wird zum pulsierenden Basar. Stände verkaufen Kunsthandwerk, Gewürze und Streetfood – Sambusas, Jollof-Reis oder Maniokchips inklusive.

Der Eintritt basiert auf Spenden, die Atmosphäre ist familiär. Wer einmal mitgetanzt hat, bekommt womöglich Sehnsucht nach dem Mutterland – oder Inspiration für die nächste Fernreise.

Sommerfest Poppenbüttel (Poppenbüttel) · 29. – 31. August

Kunsthandwerk unter alten Bäumen, Singer-Songwriter am Alsterlauf, Kinderzirkus und Craft-Beer – Poppenbüttel liefert den gemütlichsten Ferienausklang der Stadt. Das Programm startet um 14 Uhr.

Dank der ruhigen Lage eignet sich das Fest besonders für Familien, die ohne Großstadttrubel flanieren möchten, aber auf Live-Musik nicht verzichten wollen.

Wandsbeker Stadtteilfest (Wandsbek) · 30. – 31. August

Der Marktplatz in Wandsbek wird Konzertarena, Foodcourt und Spielfläche zugleich. Lokale Bands, Streetfood-Trucks und ein XL-Kinderareal füllen zwei Tage lang das Zentrum des Bezirks. Der Eintritt ist frei, U- und Busbahnhof Wandsbek Markt liegen direkt nebenan.

Besonders beliebt: der große Flohmarkt, auf dem sich Schallplatten, Ballkleider und Retro-Konsolen stapeln. Frühes Kommen sichert Schnäppchen, spätes Bleiben bringt das beste Bühnenlicht.

Blankeneser Straßenfest (Blankenese) · 6. September

Zwischen Elbchaussee und Bahnhofstraße stellen Schulen, Vereine und Läden ihre Projekte vor. Sportparcours, Puppentheater und Gewinnspiele bringen Kids auf Trab, während Foodtrucks regionales und mediterranes Streetfood servieren.

Mit einem Aperol-Spritz in der Hand und Elbblick im Rücken fühlt sich der Nachmittag schnell nach Urlaub an. Tipp: Mit der S-Bahn bis Blankenese, danach bequem zu Fuß bergab ins Geschehen.

Winterhuder Stadtfest (Winterhude) · 6. – 7. September

Mühlenkamp und Gertigstraße werden zwei Tage lang zur Fußgängerzone mit Musikbühnen, Flohmarkt und Straßen­gastronomie. Das parallel laufende Schinkelplatzfest zeigt Projekte von Kindern und Jugendlichen, während Bootsverleiher Touren auf dem Osterbekkanal anbieten.

Abends leuchten Lichterketten im Blätterdach, Jazz-Combos wechseln sich mit Indie-Bands ab. Wer mag, kehrt danach noch in eine der vielen Bars am Kanal ein und lässt den Sommer sanft ausklingen.

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Ob Stelzenparade, Riesling-Walk oder Regenbogen-Rave – Hamburgs Sommer 2025 ist ein Stadtteil-Roadtrip unter freiem Himmel. Sie brauchen nur bequeme Schuhe, etwas Kleingeld für den nächsten Drink und die Lust, die Vielfalt der Hansestadt aufzusaugen. Die Straße wartet bereits.

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