Fast 1000 Bäume in Hamburg gefällt: Kritik vom Naturschutzbund
In der Baumfällsaison 2021/2022 wurden in Hamburg mehr Bäume gefällt, als neu gepflanzt werden sollen. Ein Bezirk weist eine besonders schlechte Bilanz auf. Der Naturschutzbund (NABU) richtet sich mit einem Appell an die Politik.
Zwischen dem 01. Oktober 2021 und dem 28. Februar 2022 wurden in Hamburg insgesamt 937 Straßenbäume gefällt. 22 Prozent davon (209 Bäume) waren alte Bäume mit einem Stammdurchmesser von mindestens 50 Zentimetern oder 157 Zentimetern Stammumfang.
Diese Bäume sind laut Dr. Katharina Schmidt vom NABU Hamburg besonders schützenswert – ein junger Baum könne einen alten mit großer Blätterkrone in seinen ökologischen Funktionen und in seiner Wirkung im Stadtbild nicht ersetzen. Für ein Viertel der gefällten Bäume (235) ist nicht einmal Ersatz geplant.
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Im Bezirk Wandsbek wurden in dieser Saison 313 Bäume gefällt, von denen nur 156 ersetzt werden sollen. Der Bezirk Nord weist als einziger eine positive Bilanz auf.
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„Nicht nur die Sturmtiefs der vergangenen Tage sorgen für umstürzende Bäume, sondern auch die Hamburger Bezirke setzen die Säge locker an. Dabei ist die Rechnung eigentlich ganz einfach: Jeder gefällte Baum muss nachgepflanzt werden. Wenn dies am alten Standort nicht möglich ist, dann muss unbedingt ein neuer Standort für die Ersatzpflanzungen gefunden werden. Es darf nicht sein, dass einige Bezirke jedes Jahr mit einer negativen Baumbilanz enden“, sagte Malte Siegert, Vorsitzender des NABU Hamburg. (prei)
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