Der Kita-Kollaps der Tagesmütter: Corona sorgt für Schließung
Kita-Plätze sind in Hamburg eine echte Rarität. Die meisten Eltern kümmern sich bereits um einen begehrten Platz, wenn das Kind noch nicht mal auf der Welt ist. In Zukunft könnten sich werdende Eltern jedoch noch extremer um einen Betreuungsplatz reißen, denn eine Hamburger Kindertagesstätte schließt womöglich bald.
Die grünen Wände und die Einrichtung erinnern an einen Dschungel, kleine Plüsch-Affen hängen an einem Seil an der Decke. In der Kita „Monkey Haus“ am Nagelsweg 19 (St. Georg) kann ordentlich getobt werden. Cindy Quanter (46), Martina Kruse (46) und Nicole Brockmöller (45) sind dort Tagesmütter. Im März feiert die Kita ihr 20-jähriges Bestehen, danach könnte es jedoch vorbei sein.
Hamburg: Kita in St. Georg in finanzieller Notlage
- Deutsch (Deutschland)
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Kita-Plätze sind in Hamburg eine echte Rarität. Die meisten Eltern kümmern sich bereits um einen begehrten Platz, wenn das Kind noch nicht mal auf der Welt ist. In Zukunft könnten sich werdende Eltern jedoch noch extremer um einen Betreuungsplatz reißen, denn eine Hamburger Kindertagesstätte schließt womöglich bald.
Die grünen Wände und die Einrichtung erinnern an einen Dschungel, kleine Plüsch-Affen hängen an einem Seil an der Decke. In der Kita „Monkey Haus“ am Nagelsweg 19 (St. Georg) kann ordentlich getobt werden. Cindy Quanter (46), Martina Kruse (46) und Nicole Brockmöller (45) sind dort Tagesmütter. Im März feiert die Kita ihr 20-jähriges Bestehen, danach könnte es jedoch vorbei sein.
Hamburg: Kita in St. Georg in finanzieller Notlage
„Durch Corona hat sich die Art von Kinderbetreuung sehr verändert“, sagt Cindy Quanter zur MOPO. „Durch Kurzarbeit und Home Office können die Eltern ihre Kinder erstmal noch zu Hause behalten“, sagt sie. Das habe die Kita in eine finanzielle Notlage gebracht.
„Das Problem ist, dass wir quasi keine richtige Kita sind, sondern selbstständige Tagesmütter“, sagt Quanter. „Wir bekommen einen kleinen Mietzuschuss, aber das reicht natürlich nicht. Wir können das einfach nicht mehr tragen. Deswegen kamen wir zu dem Entschluss, dass wir wahrscheinlich schließen werden“, sagt Quanter. Es sehe auch nicht danach aus, als würde sich in den nächsten zwei Jahren etwas ändern, neue Anmeldungen blieben aus.
Die Eltern der Kinder, die derzeit von den Tagesmüttern des „Monkey Haus“ betreut werden, versuchen zu helfen – finanziell und auch durch Werbung. „Die haben im Bekanntenkreis rumgefragt und es geschafft, dass wir nächste Woche zwei Vorstellungen haben. Ob die wirklich zusagen, ist allerdings noch die andere Sache“, sagt die Tagesmutter.
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Eigentlich wollte das „Monkey Haus“ zum Ende April schließen. Durch die finanzielle Unterstützung der Eltern schaffen sie es jedoch noch, die Miete für den Mai zu bezahlen. „Vielleicht haben wir auch Glück und bekommen doch noch Anmeldungen für unsere Kita“, so Quanter. Insgesamt hat die Tagespflege Platz für 15 Kinder, aufgenommen werden sogar Neugeborene.