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Geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer steigen an der polnischen Grenze in den Kleinbus.
  • Geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer steigen an der polnischen Grenze in den Kleinbus.
  • Foto: hfr/Linke Hamburg

„Familien sind zerrissen“ – Bus-Konvoi der Hamburger Linken rettet Geflüchtete

Neun Kleinbusse voll mit Hilfsgütern verließen am Ostermontag die Hansestadt in Richtung polnisch-ukrainische Grenze und kehrten drei Tage später wieder zurück. Mit an Bord: 55 Geflüchtete aus der Ukraine, zwei Hunde und zwei Katzen. Organisiert wurde der Bus-Konvoi von den Hamburger Linken. Was die Aktivisten auf ihrer Reise an Schicksals-Geschichten hörten, war für sie oft schwer erträglich.

„Ins Rollen kam die Aktion durch den Hilferuf eines unserer Parteimitglieder, der sich seit Wochen in der polnischen Stadt Przemysl an der ukrainischen Grenze engagiert“, erzählt Keyvan Taheri, Landesvorsitzender der Hamburger Linken, im Gespräch mit der MOPO. „Viele Geflüchtete waren dort gestrandet. In der polnischen Bahn können aber nur diejenigen mitfahren, die gültige Reisedokumente haben.“

Linke Hamburg: Bus-Konvoi an die ukrainische Grenze

Eine knappe Woche später brachen dann neun Kleinbusse mit 18 insgesamt Fahrern in Richtung Przemysl auf – beladen mit medizinischen Hilfsgütern, haltbaren Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Gesammelt wurden diese laut Taheri alle nach einem Spendenaufruf innerhalb der Hamburger Partei.

Viktorian Verny, Aktivist bei den Hamburger Linken, vor einem der beladenen Kleinbusse. hfr/Linke Hamburg
Viktorian Verny, Aktivist bei den Hamburger Linken, vor einem der beladenen Kleinbusse.
Viktorian Verny, Aktivist bei den Hamburger Linken, vor einem der beladenen Kleinbusse.

55 Geflüchtete stiegen in der polnischen Grenzstadt in die Busse, darunter hauptsächlich Frauen und Ältere. Die jüngste Mitfahrerin war vier Jahre alt, die Älteste 75. Eine der mitreisenden Familien hatte ihre Heimat erst am Ostersonntag Richtung Polen verlassen, nachdem ihr Wohnhaus von Bomben zerstört worden war. „Unsere Aktivisten haben berichtet, dass alle die Fahrt über sehr abgekämpft und ruhig waren“, erzählt Taheri. „Alle sind traumatisiert, müssen erst einmal zur Ruhe kommen. Die meisten Familien sind zerrissen, weil der Onkel, Ehemann, Bruder, Vater in der Ukraine bleiben muss.“

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Am 22. April kamen die Busse ohne Zwischenfälle in Hamburg an. Einige der Geflüchteten wurden an die Erstaufnahme vermittelt, andere hatten bereits Bekannte oder Familie in der Stadt. „Wir überlegen, ob wir eine zweite Aktion starten, das steht aber noch nicht fest“, sagt der Linken-Landeschef.

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