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Dachdecker beim Einbau eines neuen Dachfensters
  • Ein 28-Jähriger soll sich mehrmals als Handwerker ausgegeben und Kundinnnen und Kunden um ihr Geld betrogen haben. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance / CHROMORANGE | Udo Herrmann

Falscher Handwerker soll Kunden um Hunderttausende Euro betrogen haben

Es handelt sich um einen Betrug von enormer Größe – mit einem Gesamtschaden von mehr als 390.000 Euro: Einem 28-Jährigen wird vorgeworfen, sich mehrmals als Handwerker ausgegeben und somit mehrere Kundinnen und Kunden um ihr Geld gebracht zu haben. Dabei soll der Mann auch zu besonders fiesen Strategien gegriffen haben.

Angeklagt ist der 28-jährige L. wegen Betrugs im besonders schweren Fall in drei Fällen. Der erste dieser Fälle spielte sich im April 2020 ab: Laut Anklage soll L. unter falschem Namen an den Geschädigten H. herangetreten sein. Er habe vorgegeben, Mitglied in der Handwerkskammer zu sein und seine Arbeiten dementsprechend fachgerecht auszuführen. Die Arbeiten bei H. sahen folgendes vor: die Sanierung seines Garagenflachdaches in Wandsbek, die Neueindeckung und Isolierung seines Hausdaches und die Überarbeitung der gesamten Hausfassade und weitere Gartenarbeiten – für insgesamt 317.000 Euro.

Mann soll mehrere Menschen um insgesamt mehr als 390.000 Euro betrogen haben

Doch nicht nur das: Um den stark sehbehinderten H. davon zu überzeugen, ihm den Auftrag zu erteilen, soll L. ihm unter anderem ein morsches Holzstück gegeben und vorgetäuscht haben, dass das Holz aus dem Dachstuhl des Geschädigten stamme. Letzterer habe schließlich die geforderten Beiträge überwiesen. Wie sich später zeigte, habe L. die Arbeiten aber nur teilweise oder völlig mangelhaft ausgeführt.

Ähnliches erlebte das Ehepaar S., das den Angeklagten am 8. Dezember 2021 unter dem Alias „Nico Ansin“ kennenlernte. L. habe sich als Mitarbeiter eines Dachdeckermeisterbetriebes ausgegeben und angeboten, das Wintergartendach und das Hausdach des Paares zu sanieren. Im Gegenzug leistete das Paar Barzahlungen in Höhe von insgesamt 99.250 Euro. Auch sie vertrauten den vorgegebenen Fachkenntnissen des Angeklagten – doch auch sie sollten sich irren. Erneut habe L. die Arbeiten nicht fachgerecht und nur unvollständig ausgeführt.

Prozess findet im Amtsgericht Wandsbek statt

In einem dritten Fall am 28. Dezember 2022 habe L. der Geschädigten M. angeboten, ihr Dach in Hamburg-Nord zu sanieren. Das Dach sei undicht und müsse umgehend saniert werden, soll der Angeklagte der Geschädigten gesagt haben. Dazu habe er M. Fotos von angeblich verfaulten Holz- und Dachteilen gezeigt.

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Auch M. glaubte dem Angeklagten und überwies ihm vorab 11.900 Euro für die Materialien – auch sie wurde um ihr Geld betrogen. Nun beginnt der Prozess gegen L. am Freitagmorgen im Amtsgericht Wandsbek. (mp)

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