• Viele Hamburger steigen aufs Fahrrad, um schnell, mobil und umweltfreundlich unterwegs zu sein. Doch bei den aktuellen Zahlen zu Fahrradunfällen kann einem schon mulmig werden.

Fahrradunfälle in Hamburg: Das sind die gefährlichsten Ecken der Stadt

Viele Hamburger steigen aufs Fahrrad, um schnell, mobil und umweltfreundlich unterwegs zu sein. Doch bei den aktuellen Zahlen zu Fahrradunfällen kann einem schon mulmig werden.

Die Hamburger Grünen-Fraktion will den Radverkehr in Hamburg stärker und schneller ausbauen. So soll das Rad als Verkehrsmittel nicht nur attraktiver, sondern auch sicherer werden. Ein Blick in die Statistik zeigt: Im vergangenen Jahr gab es 3542 Fahrradunfälle. Das sind 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr.

„Die Verkehrswende ist in vollem Gange: Immer mehr Menschen sind mit dem Fahrrad unterwegs – und das nicht nur in der Gut-Wetter-Rad-Saison, sondern das ganze Jahr über“, sagt Grünen-Verkehrspolitiker Martin Bill. Er bezieht sich dabei auf die Zahlen der Fahrradzählsäule Gurlittinsel an der Alster, wie das „Hamburger Abendblatt“ berichtet. Waren es im Januar 2018 noch 100.409 Radfahrer, sind im vergangenen Jahr bereits 129.404 Radler an der Zählstation vorbeigefahren.

Hamburg: Vier tote Fahrradfahrer im Jahr 2019

Der CDU-Verkehrsminister Dennis Thering beklagt seinen Unmut über die aktuelle Verkehrslage auf den Radwegen: „Der Anstieg bei den Fahrradunfällen und den verletzten und getöteten Fahrradfahrern ist besorgniserregend und zeigt, dass es sowohl bei der Herstellung sicherer Radinfrastruktur als auch bei der Kontrolle von Verkehrsverstößen noch erheblichen Handlungsbedarf in Hamburg gibt.“

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So kam es im vergangenen Jahr zu 2329 leicht- und 207 schwerverletzten Radfahrern im Hamburger Straßenverkehr. Aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage des CDU-Verkehrspolitikers geht hervor, dass vier Radfahrer an den Folgen eines Verkehrsunfalls im Jahr 2019 starben.

Hamburg: Wo ist Radfahren am gefährlichsten?

Die Polizei sah in 1710 Fällen aller Radunfälle die Schuld bei den Autofahrern. Das leichtsinnige Abbiegen, das Missachten der Vorfahrt und das unachtsame Aus- oder Einfahren wird dabei am häufigsten als Grund genannt. Doch auch die Radfahrer selbst sind häufig unvorsichtig unterwegs: Laut Polizei sind bei 1409 Unfällen die Radler selbst für das Unglück verantwortlich gewesen. Fußgänger gelten bei 151 Fahrradunfällen und Lkw-Fahrer bei 146 als Hauptverursacher.

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Auch wenn Winterhude für so manchen ein schönes Pflaster zum Wohnen ist, kommt es dort zu den meisten Fahrrad-Unfällen auf den Straßen – es gab 130 Zwischenfälle. Dicht gefolgt von Eimsbüttel (126 Unfälle), St. Pauli (117 Unfälle) und Rahlsedt (105 Unfälle). Deshalb wollen die Hamburger Grünen pro Jahr 100 Kilometer Radwege ausbauen, damit die Fahrradfahrer sicherer im Stadtverkehr integriert sind.

„Die von SPD und Grünen favorisierte Verlegung von Radwegen auf Hauptverkehrsstraßen ist der falsche Weg. Die starke Zunahme der Fahrradunfälle auf der Fahrbahn muss für SPD und Grüne ein Warnsignal sein. Anstatt die Fahrradfahrer auf viel zu schmale Radfahrstreifen auf Hauptverkehrsstraßen zu zwingen, setzen wir uns dort, wo es baulich möglich ist, für gut ausgebaute und gesicherte Radwege neben der Straße und für geschützte Radfahrstreifen ein“, entgegnet hingegen Thering. (mdo)

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