Fällungen bei Asklepios: Große Trauer um die Krankenhaus-Bäume
44 Bäume auf dem Gelände der Asklepios Klinik Altona sollen aus Sicherheitsgründen gefällt werden, hat der Krankenhauskonzern bekannt gegeben. Michael Guse (52) hat zu einem der alten Krankenhaus-Bäume eine ganz besondere Beziehung und bangt nun, dass auch dieser prachtvolle Schattenspender weichen muss.
Eine Linde steht vor dem Haupteingang zum Krankenhaus an der Paul-Ehrlich-Straße (Othmarschen), schätzungsweise um die 60 Jahre alt, üppiges Blattwerk, eine runde Bank zum Sitzen – und um den Stamm herum eine rote Markierung. Dieser rote Streifen bedeutet: Dieser Baum wird gefällt, spätestens im Februar 2024 ist er weg. Er sei nicht mehr standsicher, hat ein Gutachten festgestellt.
Michael Guse aus Eimsbüttel hat oft in ihrem Schatten gesessen, zusammen mit seinem Vater, 2019, als seine Mutter im Krankenhaus Altona lag: „Wir haben sie mehrere Wochen begleitet, es war ein Auf und Ab der Gefühle, bis sie starb.“ Die Momente unter der alten Linde, sagt Guse, hätten ihm und seinem Vater Trost gespendet: „Jeder Baum auf dem Klinikgelände ist kostbar, aber dieser Baum, am Eingang des Krankenhauses, hilft Menschen sehr“, ist er sicher.
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44 Bäume auf dem Gelände der Asklepios Klinik Altona sollen aus Sicherheitsgründen gefällt werden, hat der Krankenhauskonzern bekannt gegeben. Michael Guse (52) hat zu einem der alten Krankenhaus-Bäume eine ganz besondere Beziehung und bangt nun, dass auch dieser prachtvolle Schattenspender weichen muss.
Eine Linde steht vor dem Haupteingang zum Krankenhaus an der Paul-Ehrlich-Straße (Othmarschen), schätzungsweise um die 60 Jahre alt, üppiges Blattwerk, eine runde Bank zum Sitzen – und um den Stamm herum eine rote Markierung. Dieser rote Streifen bedeutet: Dieser Baum wird gefällt, spätestens im Februar 2024 ist er weg. Er sei nicht mehr standsicher, hat ein Gutachten festgestellt.
Michael Guse aus Eimsbüttel hat oft in ihrem Schatten gesessen, zusammen mit seinem Vater, 2019, als seine Mutter im Krankenhaus Altona lag: „Wir haben sie mehrere Wochen begleitet, es war ein Auf und Ab der Gefühle, bis sie starb.“ Die Momente unter der alten Linde, sagt Guse, hätten ihm und seinem Vater Trost gespendet: „Jeder Baum auf dem Klinikgelände ist kostbar, aber dieser Baum, am Eingang des Krankenhauses, hilft Menschen sehr“, ist er sicher.
Asklepios Klinik: Linde spendet Besuchern Trost
Fast immer sitze jemand unter der alte Linde, man komme ins Gespräch: „Es ist eine ganz besondere Atmosphäre unter dem Blätterdach, besonders für Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Ich habe mich erschrocken, als ich von den geplanten Fällungen las.“
44 – von außen durchaus gesund und gut belaubt aussehende – Bäume auf dem Klinikgelände tragen die rote Markierung rund um den Stamm, die die bevorstehende Fällung ankündigt. „Das aktuelle, im Oktober 2022 erstellte unabhängige Gutachten hat ergeben, dass 44 der insgesamt 490 untersuchten Bäume auf dem Klinikgelände leider gefällt werden müssen, weil sie so stark geschädigt und daher nicht verkehrssicher sind“, erklärt ein Sprecher des Klinikkonzerns auf Nachfrage.
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Die letzte Fäll-Entscheidung trifft das Bezirksamt, das aber voraussichtlich dem Gutachten folgen wird, schon, um nicht verantwortlich gemacht zu werden, falls doch etwas passiert. Für die verlorenen alten Bäume, Heimstatt für Vögel, Insekten, Eichhörnchen, sollen Neupflanzungen erfolgen. Aus Sicht eines Baumes ist die Linde, die Michael Guse in schwerer Zeit so viel Zuversicht gespendet hat, übrigens quasi ein Kleinkind: Linden können in der Natur bis zu 1000 Jahre alt werden.