Asklepios-Gelände: Darum will der Konzern 44 alte Bäume fällen lassen
Auf dem Parkgelände der Asklepios Klinik in Altona sollen viele alte Bäume der Kettensäge zum Opfer fallen. Besucher hatten sich über die vielen roten Markierungen an etlichen großen Linden, Eichen und Birken am Teich und an der Seite zur Behringstraße gewundert. Die MOPO hakte nach, wieso die gesund aussehenden Bäume verschwinden sollen.
Auf dem Parkgelände der Asklepios Klinik Altona sollen viele alte Bäume der Kettensäge zum Opfer fallen. Besucher hatten sich über die vielen roten Markierungen an etlichen großen Linden, Eichen und Birken am Teich und an der Seite zur Behringstraße gewundert. Die MOPO hakte nach, wieso ein kleiner Wald verschwinden soll, obwohl viele der Bäume kräftig und gesund aussehen.
„Wir sind als Verantwortliche für das Grundstück der Asklepios Klinik Altona verpflichtet, regelmäßige Baumkontrollen durchzuführen und zu dokumentieren, um damit der Verkehrssicherungspflicht nachzukommen“, sagt Asklepios-Sprecher Mathias Eberenz. Es gehe darum, sicherzustellen, dass keine Äste abbrechen und auf Menschen fallen oder Bäume bei Sturm sogar umkippen.
Asklepios Altona: Alte Eichen und Linden werden gefällt
Das Problem ist nicht neu: Heute werden alle Bäume ständig begutachtet – mit dem Ergebnis, dass bei vielen das Risiko als zu groß eingeschätzt wird und sie lieber vorsorglich gefällt werden. Im Zweifel will niemand Schuld sein, wenn wirklich mal etwas passiert. Dabei sehen viele der Bäume noch sehr gesund aus!
So auch bei Asklepios: Ein unabhängiger Gutachter habe festgestellt, dass 44 Bäume gefällt werden müssen, weil sie stark geschädigt und daher nicht verkehrssicher sind. Eberenz: „Bei diesen 44 Bäumen ist also nachweislich keine Stand- als auch Bruchsicherheit gegeben. Das ist insbesondere wichtig vor dem Hintergrund der anstehenden Herbststürme und der Winterzeit.“

Die Bäume seien nicht ausreichend im Boden verankert oder die Stamm- und Kronenteile könnten brechen, umkippen, herabfallen, etwa durch zu viel Totholz, Pilzbefall, eingerissene Vergabelungen, Astungswunden, Höhlungen und ähnliches.
Das letzte Wort hat am Ende dann der Bezirk Altona. Aber da die beantragten „Baumpflegemaßnahmen“ durch Gutachten untermauert sind, werden wohl alle genehmigt, auch wenn es nicht um Pflegemaßnahmen, sondern um Fällungen geht. Zuvor gab es auch eine Begehung durch das Bezirksamt, das natürlich auch nicht Schuld sein will, sollte mal ein Ast brechen und jemand verletzt werden. Eberenz: „Das Bezirksamt – und nicht Asklepios – entscheidet, ob und wenn ja wie viele Bäume gefällt werden.“
Das könnte Sie auch interessieren: Schwanz-Prämie für Nutrias in Hamburgs Osten
In der kommenden Fällzeit von Oktober bis Ende Februar 2024 droht den 44 Schattenspendern am Krankenhaus die Säge. Vögel, Eichhörnchen und Insekten würden dann ihre Heimstatt verlieren. An vielen weiteren Bäumen auf dem Klinikgelände sind aus Sicht der externen Gutachter unter anderem Einkürzungen der Kronen, Kronensicherung, Totholzentfernung und weitere baumpflegerische Maßnahmen erforderlich. Eberenz: „Totholzentnahme und Kronensicherung können außerhalb der Fällzeit durchgeführt werden und werden von einem Artenschutzgutachter begleitet.“ Für die zu fällenden Bäume soll es Ersatzpflanzungen geben.