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An einigen Orten in Hamburg ist die Maskenpflicht bereits abgeschafft worden. (Symbolbild)
  • An einigen Orten in Hamburg ist die Maskenpflicht bereits abgeschafft worden. (Symbolbild)
  • Foto: (c) dpa

Fällt die Maskenpflicht? So sieht es in Hamburg aus

Jungfernstieg, Mönckebergstraße, Große Freiheit – trotz sinkender Inzidenz gilt an vielen öffentlichen Orten in Hamburg weiterhin eine Maskenpflicht. Über deren Aufrechterhaltung ist bundesweit eine politische Debatte entbrannt. Forscher sagen, man müsse je nach Ort abwägen.

Worum geht es in der Debatte?

Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) fordert von den Ländern zu prüfen, ob und wo die Maskenpflicht noch verhältnismäßig ist. Dies gelte auch für die Schulen. Auch Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch stellte im NDR die Maskenpflicht in Frage – man müsse sie überprüfen. Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus (CDU) sagte, er gehöre zum „Team Vorsicht“. Einen Verzicht auf die Maskenpflicht im öffentlichen Raum halte er für verfrüht. FDP-Vize Wolfgang Kubicki sprach sich für ein komplettes Ende der Maskenpflicht aus. „Bei einer klaren Inzidenz unter 35 darf der Staat gar keine Grundrechte pauschal für alle Bürger einschränken“, sagte Kubicki der „BamS“.

Welche Position vertritt Hamburg?

Der Hamburger Senat bleibt bei seinem vorsichtigen Kurs. „Wir sind noch in einer Phase, in der wir beobachten müssen, ob das Infektionsgeschehen stabil bleibt“, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) vergangene Woche im Rathaus. Vorsichtsmaßnahmen wie das Masketragen und Testen seien vertretbar und „geben uns Sicherheit, dass wir keinen Rückfall erleiden.“ Gleichzeitig bestehe „nur noch an wenigen Orten“ im öffentlichen Raum eine Maskenpflicht. Bisher wurde für etwa die Hälfte aller 56 Orte, die einmal auf der Liste standen, die Maskenpflicht wieder aufgehoben. Die Maskenpflicht an Schulen soll laut der zuständigen Behörde noch mindestens bis zu den Sommerferien aufrechterhalten werden.

Was sagt die Forschung?

Aus Sicht des Aerosol-Forschers Gerhard Scheuch sollte die Maskenpflicht, wenn es soweit ist, zuerst im Freien und in großen Hallen aufgehoben werden. Zwar seien Masken kein Allheilmittel, um eine Corona-Infektion durch Virenübertragung in der Luft zu verhindern, sagte der frühere Präsident der Internationalen Gesellschaft für Aerosole. Aber gerade in kleinen, engen, ungelüfteten Räumen sei die Gefahr am höchsten und die Schutzwirkung nachgewiesen.

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Sollte es soweit kommen, plädieren viele Wissenschaftler dafür, die Maskenpflicht zuerst im Außenbereich abzuschaffen. Virologe Jonas Schmidt-Chanasit sagte der „BamS“, bei niedrigen Inzidenzen unter 10 ergebe es keinen Sinn, außerhalb geschlossener Räume eine FFP2-Maske zu tragen. Ähnlich sieht es auch Peter Walger von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene. „Im Außenbereich macht eine Maskenpflicht nur noch in sehr kritischen Situationen Sinn“, so Walger in der Zeitung. Als Beispiele nannte er volle Fußballstadien oder Rockkonzerte.

Wie regeln es die anderen Nordländer?

In Niedersachsen hatte die Regierung vor Pfingsten überlegt, die Maskenpflicht im Einzelhandel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 aufzuheben. Dafür gab es viel Kritik, am Ende ruderte das Land wieder zurück.

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Die anderen Nordländer halten es mit der Maskenpflicht schon lockerer. Der Stadtstaat Bremen hat die Maskenpflicht im Freien komplett abgeschafft. In Schleswig-Holstein entfällt neuerdings die Maskenpflicht vor Einzelhandelsgeschäften und auf Parkplätzen. In den Schulen bleibe sie aus Gründen der Vorsicht bestehen, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Auf dem Schulhof kann die Maske aber abgenommen werden. In Mecklenburg-Vorpommern dürfen die Schüler und Schülerinnen die Maske im Unterricht schon ganz weglassen.

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