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Spargel in einer Kiste (Symbolbild).
  • Bei einer Untersuchung wurden bei Spargel aus Peru und Spanien erhöhte Werte eines giftigen Schwermetalls gefunden. (Symbolbild).
  • Foto: picture alliance/dpa/Christian Charisius

Experte warnt: Achtung, dieser Spargel ist giftig

Spargel hat wieder Hochsaison: Von April bis Juni ist das Stangengemüse wohl der Dauerbrenner auf den Märkten. Eine Untersuchung hat nun in einigen Proben giftige Schwermetalle nachgewiesen.

Das Verbrauchermagazin „Markt“ (NDR) hat bei den Händlern „Metro“ und „Rewe“ Spargel aus Spanien und Peru eingekauft. Gemeinsam mit Spargel aus regionalem Anbau wurde das edle Gemüse stichprobenartig im Labor untersucht. Das Gemüse wurde auf Pestizide, Chlorate und Schwermetalle überprüft.

Analyse der Proben kommt zu alarmierendem Ergebnis

Das Ergebnis der Untersuchung sei zum Teil „alarmierend“, heißt es bei „Markt“. Denn: In den Spargelproben aus Peru und Spanien habe man das Schwermetall Cadmium feststellen können. Der Wert habe über dem in Deutschland zulässigen Grenzwert gelegen. „Cadmium ist ein schweres Gift, was Leber und Nieren schädigen, aber auch krebserregend sein kann“, so Gary Zörner vom Labor für Chemische und Mikrobiologische Analytik (Delmenhorst) gegenüber dem Verbrauchermagazin.

Immerhin: Pestizide und Chlorate seien in dem Spargel aus Peru und Spanien nicht festgestellt worden. Am besten abgeschnitten habe der Spargel aus dem regionalen Anbau. Die Probe aus Norddeutschland sei unauffällig gewesen.

Verbraucherzentrale fordert bessere Kontrollen

Warum der deutsche Spargel besser abgeschnitten hat, kann Armin Valet von der Verbraucher Zentrale Hamburg auf Nachfrage der MOPO nicht erklären, denn: „Man weiß, dass Pflanzen Cadmium und Arsen aus dem Boden aufnehmen. Darum kann man das auch in Deutschland nicht ausschließen.“ Aus diesem Grund fordert die Verbraucherzentrale Hamburg genauere Untersuchungen und ein „Monitoring“ des deutschen Spargels und der Anbaugebiete. „Man muss überprüfen, ob die Böden hier in Deutschland tatsächlich so viel besser sind und deutscher Spargel nicht belastet ist“, so Armin Valet.

Ein bisschen besorgniserregend sei das Ergebnis schon – vor allem weil es bisher kaum Probleme mit Spargel gegeben habe. „Es gibt Pflanzen, die Schwermetalle stärker aufnehmen – von Spargel war mir das bisher nicht bekannt. Deshalb müssen wir da mehr Ursachenforschung betreiben“, sagt der Verbraucherschützer. Verhindern, dass Cadmium in den Spargel gelangt, könne man allerdings nicht.

Anbieter sollen künftig stärker gegen giftigen Spargel vorgehen

„Wir sehen die Anbieter in der Verantwortung, zukünftig über Zertifikate vorab abklären zu lassen, dass der Spargel in Ordnung ist“, so Armin Valet weiter. Auch die Behörden sollen künftig ein genaueres Auge auf das Problem werfen, um die vermeidbare Belastung zu verhindern. Warum der Spargel aus Spanien und Peru so hohe Cadmiumwerte aufgewiesen hat, lasse sich aus Deutschland nur schwer sagen.

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Eine Sprecherin der „Metro“ Deutschland versichert gegenüber „Markt“, dass in Zukunft schärfere Testungen bei den Lieferungen aus Peru erfolgen würden. Die „Rewe“-Zentrale sagt dem Verbrauchermagazin: „… wir haben umgehend den Erzeuger sperren lassen und Felduntersuchungen beauftragt“. Interne Proben hätten keine Cadmiumbefunde ergeben. (mp)

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