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Der 29-jährige Angeklagte soll seine Ex-Freundin mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt haben. Auch um eine Vergewaltigung geht es vor Gericht.
  • Der 29-jährige Angeklagte soll seine Ex-Freundin mit einem Messer angegriffen und lebensgefährlich verletzt haben.
  • Foto: dpa | Kilian Genius

Ex-Freundin Messer in den Kopf gerammt: Täter äußert sich vor Gericht

Im Juni wurde eine junge Frau an einer Bushaltestelle in Billstedt brutal niedergestochen. Nur durch eine Notoperation konnte die 19-Jährige gerettet werden. Der mutmaßliche Täter ist ihr Ex-Freund, der sich seit Ende Dezember vor Gericht verantworten muss. Am Freitag sagte er vor Gericht aus.

Er rammte seiner Ex-Freundin ein Messer so tief in den Kopf, dass es steckenblieb. Nur durch eine Not-Operation konnte das Leben der jungen Frau gerettet werden. Jetzt hat sich der 29-jährige Angeklagte im Prozess gegen ihn erstmals zu der Wahnsinns-Tat geäußert.

„Die Tat tut mir furchtbar leid“, sagte er am Freitag vor dem Landgericht zu Beginn seiner Aussage. Er wolle sich am Nachmittag, wenn das Opfer als Zeugin erwartet werde, bei der Frau entschuldigen.

Ex-Freundin Messer in den Kopf gerammt: 29-Jähriger vor Gericht

Die grausame Tat geschah am frühen Morgen des 23. Juni um 6.20 Uhr an einer Bushaltestelle in Billstedt nahe der U-Bahnstation Mümmelmannsberg: Ohne Vorwarnung zückte der Angeklagte, bekleidet mit einer Sonnenbrille und einem schwarzem Kapuzenpullover, ein Küchenmesser und rammte es der 19-Jährigen mehrfach in Kopf und Gesicht – so tief, dass es steckenblieb und der Griff des Messers abbrach.

Mit gebrochenem Schädel, einem durchtrennten Nervenast und unzählige Schnittverletzungen wurde die Frau ins Unfallkrankenhaus Boberg eingeliefert, wo Ärzte ihr mit einer Notoperation das Leben retteten. Allerdings ist die junge Frau seit dem brutalen Messerangriff für immer gezeichnet: Ihre linke Gesichtshälfte wird dauerhaft gelähmt bleiben.

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Die Polizei konnte den Täter nach einigen Stunden fassen – in einer Berufsschule in Ottensen. Offenbar war er nach der Tat seelenruhig zum Unterricht gegangen, obwohl die Polizei mit einem Großaufgebot und Hubschrauber nach ihm fahndete.

Der Mann war zuvor mehr als zwei Jahre mit der zum Tatzeitpunkt 19-Jährigen zusammen. Das Paar war einem Gerichtssprecher zufolge nach islamischem Recht miteinander verheiratet und hatte vor der Trennung auch zusammen gelebt.

Beamte der Spurensicherung am Tatort vor der U-Bahnstation Mümmelmannsberg in Hamburg-Billstedt (Archivfoto) RUEGA
Die Spurensicherung in Mümmelmannsberg
Beamte der Spurensicherung am Tatort vor der U-Bahnstation Mümmelmannsberg in Hamburg-Billstedt (Archivfoto)

Wenige Tage vor dem Angriff soll die junge Frau ihrem Ex-Partner noch einmal gesagt haben, dass sie keine gemeinsame Zukunft mehr sieht. Weil er ihr dabei ihren Reisepass abgenommen haben soll, war sie am Morgen des Angriffs auf dem Weg nach Berlin, um dort neue Reisedokumente zu beantragen.

Der Mann muss sich vor Gericht auch wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen und Vergewaltigung rechtfertigen. Er soll den gemeinsamen Sex während der Beziehung mindestens sieben Mal heimlich mitgefilmt haben. In einem Fall soll er sie dabei gegen ihren ausdrücklichen Willen zum Sex gezwungen haben.

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