Angriff an Bushaltestelle: „Ich hab‘ ein Messer im Kopf, jemand hat mich abgestochen“
Eine 19 Jahre alte Frau steht an einer Hamburger Bushaltestelle und will nach Berlin. Plötzlich wird sie angegriffen. Ihr Ex-Partner, mit dem sie nach islamischem Recht verheiratet war, sticht mehrfach mit dem Messer auf ihren Kopf ein. Dabei bricht sogar der Griff ab, das Messer bleibt in ihrem Schädel stecken. Nun steht der Mann deshalb vor Gericht, aber auch wegen Vergewaltigung und weil er den Sex mit seiner damaligen Freundin heimlich filmte. Beim Prozessauftakt wird eine erschütternde Aufnahme des Notrufs vom Tatort vorgespielt, verzweifeltes Schreien, Schluchzen und Wimmern füllt den Gerichtssaal.
Eine 19 Jahre alte Frau steht an einer Hamburger Bushaltestelle und will nach Berlin. Plötzlich wird sie angegriffen. Ihr Ex-Partner, mit dem sie nach islamischem Recht verheiratet war, sticht mehrfach mit dem Messer auf ihren Kopf ein. Dabei bricht sogar der Griff ab, das Messer bleibt in ihrem Schädel stecken. Nun steht der Mann deshalb vor Gericht, aber auch wegen Vergewaltigung und weil er den Sex mit seiner damaligen Freundin heimlich filmte. Beim Prozessauftakt wird eine erschütternde Aufnahme des Notrufs vom Tatort vorgespielt, verzweifeltes Schreien, Schluchzen und Wimmern füllt den Gerichtssaal.
Eigentlich wollte die junge Frau an diesem Morgen nach Berlin fahren, um dort neue Ausweispapiere zu beantragen. Doch stattdessen endet ihr Tag im Sommer dieses Jahres am 23. Juni mit einer lebensgefährlichen Verletzung im Krankenhaus. Plötzlich greift ein Mann sie brutal von hinten an. Er soll mehrfach mit dem Messer auf sie eingestochen und vor allem ihren Kopf getroffen haben. Das etwa neun Zentimeter lange Küchenmesser bleibt im Schädelknochen stecken, der Griff bricht ab. Am Dienstag hat sich wegen dieser Attacke ihr Ex-Partner vor dem Hamburger Landgericht verantworten müssen.
„Ich kann nicht reden. Ich hab‘ ein Messer im Kopf“
Dem Mann werden unter anderem versuchter Mord aus Heimtücke und niedrigen Beweggründen sowie Vergewaltigung vorgeworfen. Am ersten Prozesstag schweigt der 29 Jahre alte Afghane zunächst.

Nach dem Verlesen der Anklage werden mehrere Notrufe vom Tatmorgen vorgespielt. Der erste kommt dabei von dem Opfer selbst und beginnt mit einem markerschütternden Schrei. Immer wieder fleht die Frau dabei „Bitte helfen Sie mir schnell! Bitte schnell! Ich kann nicht mehr“. Trotz ihrer schweren Verletzungen kann sie dem Mann am Telefon mit Wortfetzen sagen, was passiert ist – immer wieder unterbrochen durch ihr verzweifeltes Schreien, Schluchzen und Wimmern.
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„Ich blute komplett. Jemand hat mich abgestochen“, sagt sie damals unter anderem. Als der Mann fragt, ob sie gesehen habe, wohin der Angreifer geflohen sei, antwortet sie zunächst nur mit verzweifelten Worten. „Ich kann jetzt nicht reden. Ich hab‘ ein Messer im Kopf.“
Auch andere Anrufer, die die Feuerwehr oder die Polizei alarmieren, beschreiben die Szenerie an der Bushaltehaltestelle der U-Bahnstation Mümmelmannsberg mit eindrücklichen Worten. „Hier wurde eine Frau abgestochen, die hat das Messer noch im Kopf“, sagt einer der Männer beispielsweise. „Sie ist ansprechbar und blutet ganz stark.“
Hamburg: Mann auch wegen Vergewaltigung angeklagt
Der Angreifer hat zu diesem Zeitpunkt bereits die Flucht ergriffen. Die Polizei sucht mit einem Großaufgebot und per Hubschrauber nach dem Mann im schwarzen Kapuzenpullover – zunächst erfolglos. Doch wenige Stunden später wird der Verdächtige in Ottensen vorläufig festgenommen.
Der Mann war zuvor mehr als zwei Jahre mit der zum Tatzeitpunkt 19-Jährigen zusammen. Das Paar war einem Gerichtssprecher zufolge nach islamischem Recht miteinander verheiratet und hatte vor der Trennung auch zusammen gelebt. Wenige Tage vor dem Angriff soll die junge Frau ihrem Ex-Partner noch einmal gesagt haben, dass sie keine gemeinsame Zukunft mehr sieht. Weil er ihr dabei ihren Reisepass abgenommen haben soll, war sie am Morgen des Angriffs auf dem Weg nach Berlin, um dort neue Reisedokumente zu beantragen.
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Die Frau soll die Beziehung dem Gerichtssprecher zufolge auch beendet haben, weil es körperliche Übergriffe gegen sie gegeben hatte. Der Mann muss sich vor Gericht auch wegen der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch Bildaufnahmen und Vergewaltigung rechtfertigen. Er soll den gemeinsamen Sex während der Beziehung mindestens sieben Mal heimlich mitgefilmt haben. In einem Fall soll er sie dabei gegen ihren ausdrücklichen Willen zum Sex gezwungen haben.
Der Prozess geht am 6. Januar weiter. Es sind Prozesstermine bis Mitte Februar geplant.