Der Molotow-Club auf St. Pauli.
  • Das „Molotow“ auf St. Pauli hat Entwarnung bekommen, ihr Hygienekonzept geht auf.
  • Foto: IMAGO / Hanno Bode

Nach Corona-Fall beim „Molotow“: Behörde teilt Testergebnis für 90 Gäste mit

Nachdem ein Besucher des Clubs „Molotow“ auf St. Pauli positiv auf Corona getestet worden war, mussten alle 90 Gäste in Quarantäne. Jetzt gab es Entwarnung von der Sozialbehörde. Das Hygienekonzept des Clubs hat sich offenbar bewährt.

Was war passiert? Im Hinterhof des Clubs waren am 15. Juli die Künstler:innen „Grundeis“ und „Liiek“ aus der Post-Punk-Szene aufgetreten. Rein durften nur nachweislich Geimpfte, Genesene und negativ Getestete. Nach dem Konzert wurde dann eine Person positiv auf das Coronavirus getestet. Alle anderen Konzertgäste mussten ebenfalls in Quarantäne.

Kein Corona im Club: Alle getesteten Gäste sind negativ

Am Freitag dann die Entwarnung: „Von den 56 Personen, die zur Reihentestung erschienen waren, sind alle Ergebnisse ausgewertet. Es wurde keine weitere Infektion festgestellt“, sagte Sprecher Martin Helfrich auf MOPO-Anfrage. Grundsätzlich sei eine angeordnete Quarantäne aber nicht durch ein negatives Testergebnis beendet, sondern nur durch die Anordnung des Gesundheitsamts. Die Personen, die nicht zum Test erschienen sind, müssen auf jeden Fall weiter in Quarantäne bleiben.

Der Betreiber des Clubs habe sich sehr bemüht, die Behörde bei der Kontaktnachverfolgung und den Tests zu unterstützen, so der Sprecher der Sozialbehörde. Künftig soll es Check-In-Möglichkeiten pro Tisch geben, um die Nachverfolgung zu vereinfachen. Dies sei für Gäste, Betreiber und Gesundheitsämter gleichermaßen sinnvoll. „Ganze Lokale in Quarantäne zu versetzen, ist nicht die Regel“, so Helfrich. Zu diesem Mittel müssten die Gesundheitsämter nur dann greifen, wenn sich nicht rekonstruieren lasse, wer mit dem Kontakt hatte.

So funktioniert das „Molotow“-Konzept

„Die negativen Tests bestätigen, dass unser Hygienekonzept funktioniert. Die Gesundheit unserer Mitarbeiter und Gäste hat für uns Priorität“, sagt Fenja Möller vom „Molotow“-Club. Wie läuft das Konzept des Clubs ab? Bei allen Konzerten dürfen nur Besucher teilnehmen, die einen der „3G Nachweise“ erbringen: geimpft, genesen oder getestet.

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„Direkt am Eingang weisen unsere Mitarbeiter die Gäste auf die Regeln hin und empfehlen zum Beispiel zu warten, wenn es am Tresen gerade voll ist“, sagt Möller. Vorab können sich die Besucher einen Tisch aussuchen, an dem sie dann mit maximal zehn Personen zusammensitzen. Zwischen den Tischen darf nicht getauscht werden. „Außer am eigenen Sitzplatz, gilt überall eine Maskenpflicht. Weiterhin ist das Tanzen nicht erlaubt, es gibt Abstandsmarkierungen vor dem Tresen und für die Toiletten eine Art Rundgang in eine Richtung“, erklärt Möller das Konzept.

Kontaktdaten werden jetzt pro Tisch erfasst

Nach dem Vorfall hat der Club das Konzept sogar noch erweitert. „Vorher wurden die Kontaktdaten der Gäste am Eingang erfasst, jetzt machen wir das pro Tisch“, sagt Möller. „Das erleichtert die Nachverfolgung, wenn mal etwas passiert, vorgeschrieben war und ist es aber nicht.“  Da die Konzerte im Innenhof unter freiem Himmel stattfinden, bräuchten die Gäste nach der aktuellen Verordnung keinen negativen Test, so Möller. „Aber wir und andere Veranstalter haben beschlossen, dass aus Sicherheitsgründen beizubehalten. Solange die Tests kostenlos überall verfügbar sind, ist das eine geringe Hürde.“ 

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