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Zwei Frauen stoßen mit Glühwein gefüllten Bechern an.
  • Mit Glühwein, leckerem Essen und lauschigem Zusammensitzen: So kennen wir Weihnachtsfeiern von früher.
  • Foto: dpa

Endlich wieder Weihnachtsfeier? So planen die großen Hamburger Unternehmen

Mit den Kollegen im Restaurant essen, gemeinsam über den Weihnachtsmarkt schlendern und mit Glühwein anstoßen – in der Pandemie sind solch typische Firmen-Weihnachtsfeiern nur noch eine ferne Erinnerung. Doch durch Impfungen und Abstandsregeln könnte die ein oder andere Feier in diesem Jahr wieder stattfinden. Die großen Hamburger Unternehmen halten sich mit Planungen bisher aber noch zurück.

In der Vorweihnachtszeit des vergangenen Jahres befanden wir uns noch im strengen Corona-Lockdown. Jetzt bietet die 3G-Regelung mit 2G-Option den Hamburger Betrieben mehr Möglichkeiten für ihre Weihnachtsfeiern.

Sind alle Mitarbeiter geimpft, genesen oder getestet, können sie unter Abstandsregeln im Restaurant zusammensitzen oder über den ein oder anderen Weihnachtsmarkt spazieren. In 2G-Restaurants sind Abstandsregeln, Personenbeschränkungen und Sperrstunden Geschichte und geimpfte sowie genesene Kollegen können sogar in Diskotheken oder Clubs zusammen tanzen gehen.

Otto, Asklepios und Beiersdorf zeigen sich verhalten

Dennoch sind die Weihnachtsfeier-Planungen bei den meisten großen Unternehmen in Hamburg noch verhalten. Der Paketdienstleister Hermes und das Versandhaus Otto erklären auf MOPO-Anfrage, dass sie noch in den Überlegungen seien und keine finale Entscheidung getroffen hätten.

Klinik-Betreiber Asklepios hat laut Pressesprecher Mathias Eberenz „keine Pläne für größere Weihnachtsfeiern“. Angedacht seien „kleinere Aktionen“ in den sieben Hamburger Kliniken, „die für etwas Weihnachtsstimmung sorgen“ sollen. Denkbar seien „Aktivitäten unter freiem Himmel“, wie der Verkauf von Waffeln oder alkoholfreiem Punsch. Entschieden sei aber noch nichts.

Bei der Beiersdorf AG werden die Weihnachtsfeiern laut einer Sprecherin dezentral von den einzelnen Abteilungen und Teams veranstaltet. Die haben bei der Organisation freie Hand. Einzige Voraussetzung: Die 3G-Regelungen müssen eingehalten werden.

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Der Vizepräsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) Hamburg, Niklaus Kaiser von Rosenburg, bestätigt der MOPO die zögerlichen Planungen der Unternehmen. In seinen sechs gastronomischen Betrieben gebe es deutlich weniger Anfragen als noch vor der Pandemie – im Oktober 2019 seien es ungefähr viermal so viele gewesen wie heute, erzählt von Rosenburg. Zudem seien die Anfragen deutlich kleiner. Wurde vor der Pandemie noch für Gruppen von um die 60 Personen gebucht, sind es heute meist nur zehn bis zwölf Leute.


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Und Niklaus Kaiser von Rosenburg beobachtet noch einen Trend: „Viele Stammgäste des Restaurants in unserem Hotel Mellingburger Schleuse in Poppenbüttel reservieren in diesem Jahr lieber einen Tisch in Schleswig-Holstein, wo es auch unter 3G-Bedingungen keine Kapazitätsgrenzen, Sperrstunden und Tanzverbote gibt.“ Da komme einfach bessere Stimmung auf, so der DEHOGA-Vizepräsident. „Viele Arbeitgeber kennen den Impfstatus ihrer Mitarbeiter nicht. Deshalb müssen sie zwangsläufig unter 3G-Bedingungen reservieren.“

Im Reep-Restaurant im Schmidt sehen die Buchungslisten für Weihnachtsfeiern ähnlich mau aus. „Wir haben nicht einmal halb so viele Reservierungen wie zum gleichen Zeitpunkt im Jahr 2019 und die Anfragen sind auch kleiner“, berichtet Hannes Vater, Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Hamburger DEHOGA, der MOPO. Und das, obwohl das Restaurant ansonsten gut besucht sei. „Aber in unserem Restaurant gilt 2G – und das ist für größere Gruppen häufig ein Problem“, so Vater.

Alternativen zum Restaurantbesuch: Outdoor oder digital

Diejenigen Betriebe, die eine klassische Weihnachtsfeier wie einen Restaurant- oder Weihnachtsmarktbesuch unter Corona-Bedingungen nicht organisieren können, greifen oft auf Outdoor- oder virtuelle Angebote zurück. Das spürt das Unternehmen „Teamgeist Nord GmbH“ gerade, das Teamevents wie Stadtralleys, Bogen oder Eisstockschießen sowie seit letztem Jahr auch digitale Weihnachtsfeiern organisiert. Diese waren im harten Lockdown von 2020 so gefragt, dass das Unternehmen sich vor Anfragen kaum retten konnte.

Laut Geschäftsführer Tobias Frank gibt es in diesem Jahr zahlreiche Anfragen für analoge Weihnachtsevents. „Die Leute wollen wieder raus und was erleben“, sagt Frank der MOPO. Er spricht von einer Anfragenflut: Einige Tage im Dezember seien bereits ausgebucht. Große Gruppen ab etwa 100 Personen würden aus Angst vor Ansteckungen lieber auf virtuelle Events wie die Teamgeist-„Escape-Games“ oder Quiz-Shows zurückgreifen. „Ich rechne damit, dass am Ende etwa ein Drittel der Veranstaltungen in der Vorweihnachtszeit virtuell stattfinden wird, der Rest analog“, so Tobias Frank.

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Vor dem Hintergrund solcher Angebote hat sich die Hamburger Sparkasse bei ihrer Weihnachtsfeier-Planung für einen „Mix aus digital und Präsenz“ entschieden, wie Sprecherin Stefanie von Carlsburg der MOPO erklärt. Präsenzveranstaltungen setzten mindestens die Einhaltung der 3G-Regelung sowie der Schutzmaßnahmen voraus.

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