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Die Polizei stellt Schilder auf, um Autofahrer an Verkehrsregeln zu erinnern.
  • Die Polizei stellt Schilder auf, um Autofahrer an Verkehrsregeln zu erinnern.
  • Foto: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Gefahr für Radfahrer – so reagiert die Polizei

Jeder, der in Hamburg Fahrrad fährt, kennt es: Autos rauschen zu dicht vorbei, überholen, selbst wenn sie den Radfahrer dabei fast streifen. Die Hamburger Polizei mahnt deshalb mit einer neuen Kampagne. Experten sehen aber noch ein anderes Problem.

Seit 2020 sind Autofahrer per Straßenverkehrsordnung dazu verpflichtet, Radfahrer in der Stadt mit mindestens anderthalb Metern Abstand zu überholen. Außerhalb der Stadt sind es zwei Meter.

Doch weil die Praxis anders aussieht, erinnert die Polizei seit Dienstag unter dem Motto „Achtung – auch am Schutzstreifen“ in den Stadtteilen Ottensen, Uhlenhorst und Harburg auf Plakaten und mit Flyern an diese Regel.

Hamburg: Polizei startet Kampagne zum Schutz von Radfahrern

„Wir haben inzwischen um die 28.500 Überholvorgänge in Hamburg gemessen“, sagte Andrea Kupke kürzlich der MOPO. Sie ist ADFC-Mitglied und Mit-Begründerin der „Open Bike-Sensoren“-Projektgruppe, die seit November 2021 aktiv ist. „Etwa die Hälfte davon liegt unter 1,50 Metern, ein Teil sogar unter einem Meter. Da kann es wirklich gefährlich für die Radfahrer werden.“

Der „Open Bike-Sensor“ wurde von der Initiative „Zweirat“ in Stuttgart entwickelt und misst per Ultraschall den Abstand zwischen Fahrrad und überholenden Autos sowie zu den parkenden Fahrzeugen auf der rechten Seite.

Polizei rät zu Perspektivwechsel

Reiche der Abstand nicht, sei Überholen verboten, betonte die Polizei. Das gelte auch auf Straßen mit Schutzstreifen, die sich der Autoverkehr mit den Fahrradfahrern teilen muss.

Andrea Kupke meint jedoch, Autofahrer könnten die Abstände oft nicht einschätzen. „Viele fahren direkt an der Radweg-Linie entlang. Wenn man diejenigen anspricht, sind sie erstaunt, dass das nicht 1,50 Meter waren.“

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Polizei-Sprecher Sören Zimbal plädiert für einen Perspektivwechsel. „Meistens hilft es, wenn man beide Seiten kennt und weiß, wie unangenehm es ist, mit wenig Abstand überholt zu werden“, sagt er. Ende August will die Polizei das Überholen mit Schwerpunktkontrollen überprüfen. (vd)

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