Edle Verpackung für Kühnes umstrittenes „Geschenk“: So soll die neue Oper aussehen
Die Stadt hat am Donnerstag mit größtmöglicher Besetzung den Siegerentwurf für die Kühne-Oper in der HafenCity präsentiert. Neben dem Bürgermeister und dem Kultursenator waren auch der Intendant der Oper und Hamburgs Oberbaudirektor mit von der Partie. Nur der Initiator des Projekts fehlte.
Der Siegerentwurf für die neue Oper auf dem Baakenhöft (HafenCity) steht fest: Das Kopenhagener Architekturbüro Bjarke Ingels Group hat die Jury überzeugt. Das Gebäude soll eine Schenkung von Milliardär Klaus-Michael Kühne werden. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Kultursenator Carsten Brosda (beide SPD) haben den Entwurf am Donnerstagmorgen gemeinsam mit der Kühne-Stiftung und weiteren Beteiligten vorgestellt. Fünf Architektenbüros hatten Entwürfe für den Neubau eingereicht.
Kühne-Oper: Stiftung entscheidet, ob gebaut wird
Am Mittwoch fällte die 16-köpfige Jury die Entscheidung. Bürgermeister Tschentscher sprach von einer „herausragenden neuen Perspektive für die HafenCity” und der Chance für ein „neues Wahrzeichen für unsere Stadt“. Kultursenator Brosda konnte sich einen Seitenhieb auf die Kritiker des Projekts nicht verkneifen: „Auch, wenn es nicht sehr hanseatisch ist: Man darf sich auch auf etwas freuen, das kommt.“
- BIG & Yanis Amasri Sierra, Madrid, Spain Das umstrittene „Geschenk“ von Klaus-Michael Kühne: eine neue Oper in der HafenCity.

Das umstrittene „Geschenk“ von Klaus-Michael Kühne: eine neue Oper in der HafenCity. - BIG & Yanis Amasri Sierra, Madrid, Spain Die Visualsierung zeigt, wie die neue Oper in der HafenCity aussehen soll.

Die Visualsierung zeigt, wie die neue Oper in der HafenCity aussehen soll. - BIG & Yanis Amasri Sierra, Madrid, Spain Der Entwurf sieht einen öffentlich zugänglichen „Garten“ rund um das Gebäude vor.

Der Entwurf sieht einen öffentlich zugänglichen „Garten“ rund um das Gebäude vor. - BIG & Yanis Amasri Sierra, Madrid, Spain So stellt sich der Architekt den Innenraum der geplanten Oper vor.

So stellt sich der Architekt den Innenraum der geplanten Oper vor. - ann-christin busch So soll die Kühne-Oper aussehen: Am Donnerstag wurde der Siegerentwurf vorgestellt.

So soll die Kühne-Oper aussehen: Am Donnerstag wurde der Siegerentwurf vorgestellt.
Architekt Bjarke Ingels erläuterte seinen Entwurf so: „Die Oper wird wie eine Landschaft aus konzentrischen Terrassen erscheinen – sie strahlt wie Schallwellen aus einem zentralen, pulsierenden Herz der Musik und breitet sich wie Wellen auf der Meeresoberfläche nach außen in den Hafen aus.”
Die Jury sprach in ihrer Begründung von einem „wohlüberlegten Konzept und einem städtebaulich gelungenen Ansatz“, der eine „gelungene Symbiose aus guten Bedingungen für ein Openhaus und spannendem Wahrzeichen für alle Hamburgerinnen und Hamburger“ darstelle.
Auf Grundlage des Entwurfs sollen nun die vertieften Planungen und Kostenschätzungen erstellt werden. Das letzte Wort zu den Entwürfen hat allerdings Kühnes Stiftung: Ende des ersten Quartals 2028 wird sie entscheiden, ob das Projekt tatsächlich umgesetzt wird.
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Entscheidet sich die Stiftung für die Oper, könnte Anfang 2030 mit dem Bau begonnen werden – Mitte 2034 ist die Fertigstellung geplant. Anfang Februar hatten der 87-jährige Milliardär Klaus-Michael Kühne sowie die Stadt Hamburg den Vertrag zum Bau einer neuen Oper unterschrieben.
Kühnes „Geschenk“ kostet die Stadt Hunderte Millionen
Darin festgehalten ist, stark verkürzt: Der in der Schweiz lebende Milliardär baut mit seiner Stiftung ein Opernhaus für rund 330 Millionen Euro in der HafenCity – und das Risiko für Kostensteigerungen trägt allein die Stiftung.
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Das Filetstück mit Hafenblick bereitet die Stadt für 147,5 Millionen Euro vor. Zusätzlich investiert die Stadt 104 Millionen Euro in die Herrichtung des Grundstücks, der Promenade und des Parks drumherum. Außerdem investiert die Kulturbehörde 483.000 Euro für Personal- und Rechtsberatungskosten in das Projekt. Senator Brosda betonte bereits mehrfach, dass der Neubau die Stadt trotz Ausgaben in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro weniger kosten würde als eine Sanierung der Staatsoper. Auch Opernintendant Tobias Kratzer erklärte am Donnerstag: „Wir platzen aus allen Nähten.“ Die Aussicht auf eine spektakuläre neue Oper mache Hoffnung. (mp)
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