Schwer bewaffnete Polizisten bewachen sichergestelltes Kokain. Die Drogenbanden schleusen immer größere Mengen nach Europa.

Schwer bewaffnete Polizisten bewachen sichergestelltes Kokain im Hafen. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa/Innenministerium Baden-Württemberg

Drogenbande soll 584 Kilo Koks nach Hamburg geschmuggelt haben

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Ein internationales Drogennetzwerk, 584 Kilogramm Kokain und geheime Botschaften über EncroChat, SkyECC und Signal: Vor dem Hamburger Landgericht müssen sich derzeit mehrere Männer wegen bandenmäßigen Drogenhandels verantworten.

Zwischen Oktober 2019 und März 2021 sollen die Angeklagten Teil einer professionell organisierten Bande gewesen sein, die tonnenweise Kokain aus Südamerika nach Hamburg geschleust hat. Die Drogen wurden per Schiff in Kühlcontainern verschickt. 14 solcher Container sollen im Hamburger Hafen angekommen sein, mindestens acht davon wurden mit Unterstützung zweier Angeklagter erfolgreich „geborgen“.

Das steckt hinter der gigantischen Kokain-Operation

Hinter der gigantischen Operation soll ein Mann namens Z. stehen, der sich nach Erkenntnissen der Ermittler mit einem bislang unbekannten Geschäftspartner in London befand. Von dort aus soll er die Einfuhr des Kokains organisiert und die Taten seiner Mitstreiter in Hamburg über verschlüsselte Messenger-Dienste gesteuert haben.

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Darunter: die Angeklagten H., M., K. und S. – sie sollen für die Bergung, Lagerung und Verteilung des Kokains sowie die Geldflüsse zuständig gewesen sein. H. soll unter anderem das Kokain aus den Containern geholt und in ein Hotel oder eine Zwischenlagerwohnung gebracht haben. Von dort sei es an die Abnehmer verteilt worden.

M. soll laut Anklage das eingenommene Geld entgegengenommen und weitergeleitet haben. Außerdem habe er verschlüsselte Handys an andere Bandenmitglieder verteilt, um eine sichere Kommunikation zu gewährleisten.

Marihuana für 3900 Euro gekauft – und teurer weiterverkauft

Doch das Kokain war offenbar nicht das einzige Geschäft der Bande. So soll M. über seine eigene EncroChat-ID am 26. November 2019 ein Kilogramm Marihuana für 3900 Euro bestellt haben. Den Stoff soll er anschließend mit Gewinn – für mindestens 4200 Euro – weiterverkauft haben.

Ein weiterer Angeklagter, S., soll am 27. Januar 2021 einen Kilogrammblock Kokain für 30.000 Euro gekauft und tags darauf erhalten haben – ebenfalls mit der Absicht, ihn weiterzuverkaufen.

Ermittlungen vor dem Prozess liefen monatelang

Nun stehen die mutmaßlichen Drogenhändler ab Donnerstag vor dem Landgericht. Die Hauptangeklagten H. und M. müssen sich wegen gemeinschaftlichen bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in 13 bzw. zehn Fällen verantworten. Auch K. und S. sind angeklagt – wegen Beihilfe und eigener Drogengeschäfte. (aba)

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