Schulgebäude Kaifu-Gymnasium
  • Das Hamburger Kaifu-Gymnasium
  • Foto: Florian Quandt

Drogen bei Lehrer-Party – Schulbehörde droht mit Konsequenzen

Nachdem auf einer inoffiziellen Lehrer-Party in den Räumen des ehrwürdigen Kaifu-Gymnasiums Drogen gefunden wurden, ermittelt nicht nur die Hamburger Polizei in dem Fall. Auch die Schulbehörde ist an der Aufklärung des Sachverhalts interessiert, wie Sprecher Peter Albrecht der MOPO mitteilte: „Die Vorfälle, so sie sich bestätigen, verurteilen wir aufs Schärfste.“

Was war passiert? In der Nacht zu Dienstag, gegen 2 Uhr, hatten Polizisten, die zur Einhaltung der Corona-Regeln auf Streife waren, am Isebekkanal Licht im Schulgebäude des Kaifu-Gymnasiums festgestellt. „Außerdem war von außen deutlich ersichtlich, dass dort in den Räumlichkeiten gefeiert wird“, teilte eine Polizeisprecherin der MOPO mit.

Hamburg: Drogen bei Lehrer-Party – Beteiligten droht Konsequenzen

Neben 15 feiernden Lehrern seien Drogen gefunden und sichergestellt worden, so die Sprecherin: zwei Joints und ein Tütchen mit „rauschgiftähnlicher Substanz“. Offenbar weiteres Marihuana. Vor dem Einsatz hatte es offiziell in der Schule eine Verabschiedung mehrerer Lehrer gegeben, danach hatten einige von ihnen den ersten Erkenntnissen nach inoffiziell weitergefeiert. Als Erstes hatte die „Welt“ über die Vorfälle berichtet.

Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde in Hamburg. (c) dpa
Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde in Hamburg.
Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde in Hamburg.

„Schulgebäude sind keine privaten nächtlichen Feierräume und von Lehrkräften und Schulleitungen erwarten wir, dass Sie sich vorbildlich verhalten“, so Albrecht zur MOPO. Alkoholkonsum oder Drogenkonsum in der Schule seien „vollkommen undenkbar“. Auch nächtliche Feiern in einem Schulgebäude zu privaten Zwecken seien nicht zulässig. Wie es überhaupt dazu kommen konnte, wolle die Schulaufsicht jetzt zusammen mit der Schulleitung „sehr genau“ erörtern. „In diesem Zusammenhang wird der Schulleitung auch noch einmal deutlich gemacht, dass solche Vorgänge umgehend der Schulbehörde zu melden sind“, sagt Albrecht. „Leider ist das in diesem Fall unterblieben, sodass die Schulbehörde erst am Donnerstag durch Presseanfragen davon erfahren hat.“

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Von den betroffenen Lehrern nahm die Polizei die Personalien auf. Sie werden im Rahmen der Aufklärung seitens der Schulbehörde zu den Vorfällen „dieser seltsamen Feier“ befragt. Albrecht: „Sollten sich auch nur einige der zahlreichen Vorwürfe bestätigen, dann hat das selbstverständlich personalrechtliche Konsequenzen. Dazu prüft die Schulbehörde bereits jetzt disziplinarrechtliche Schritte.“

Die Polizei ermittelt derweil nicht wegen der Missachtung von Corona-Regeln. Alle Lehrer sind, so erfuhr es die MOPO aus Schulkreisen, bereits doppelt geimpft. „Eingangs ging es um Ruhestörung“, so die Polizeisprecherin. „Jetzt geht es um den Besitz von Betäubungsmitteln.“

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