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Kristina Kühnbaum-Schmidt, Landesbischöfin der evangelisch-lutherischen Nordkirche
  • Landesbischöfin Kühnbaum-Schmidt über den Mitgliederverlust: „Das macht mir natürlich Sorge.“
  • Foto: Markus Scholz/dpa

Dramatischer Mitgliederschwund bei Nordkirche – das könnte der Grund sein

Dass den Kirchen in Deutschland die Mitglieder ausgehen, ist eigentlich keine Neuigkeit. Doch wie schnell der Schwund vonstattengeht, ist bemerkenswert: Die Nordkirche beispielsweise verbuchte im vergangenen Jahr mehrere zehntausend Austritte. Die Landesbischöfin hat eine Vermutung, woran das liegen könnte.

Der Mitgliederverlust der Nordkirche hat sich im vergangenen Jahr deutlich beschleunigt. Gut 46.000 Menschen seien in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern aus der evangelischen Kirche ausgetreten, sagte die Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt am Dienstag in Hamburg.

Die Nordkirche habe insgesamt 66.000 Mitglieder verloren, wenn man die Sterbefälle mit einrechne. Erstmals habe es mehr Austritte als Sterbefälle gegeben. Rund 1000 Menschen seien nach einem Austritt wieder in die Nordkirche eingetreten.

Hamburg: Evangelische Kirche erlebt Mitgliederschwund

Als möglichen Grund für die vielen Austritte vermutete die Landesbischöfin zum einen die steigenden Energiepreise und Lebenshaltungskosten im vergangenen Jahr. Viele Menschen könnten sich gefragt haben, ob sie weiter Mitglied bleiben und Kirchensteuer zahlen wollen.

Zum anderen könne es einen Nachholeffekt gegeben haben, weil in der Corona-Zeit für Kirchenaustritte weniger Amtszeiten zur Verfügung standen. „Das macht mir natürlich Sorge“, sagte Kühnbaum-Schmidt mit Blick auf den Mitgliederschwund.

Nordkirche büßt in zehn Jahren 25 Prozent Mitglieder ein

Bei der Gründung der Nordkirche 2012 war die Mitgliederzahl mit 2,3 Millionen angegeben worden. Ende 2021 waren es nach offiziellen Angaben noch gut 1,8 Millionen.

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Aus dem weiteren Schwund im vergangenen Jahr ergibt sich, dass die Nordkirche in den ersten zehn Jahren ihres Bestehens um fast ein Viertel geschrumpft ist. (mp/dpa)

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