• Ein Mann bettelt auf der Straße um Geld (Symbolbild)
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Dramatische Zahl: So viele Menschen sind in Hamburg von Armut bedroht

Wer arbeitslos ist und kein Einkommen hat, kann schnell in die Armut rutschen. Mehr als die Hälfte der Hamburger Arbeitslosen steht bereits kurz davor. Das gilt nicht nur in der Corona-Krise. Auch in den benachbarten Bundesländern sieht es nicht rosig aus.

Arbeitslose in Hamburg sind stark von Armut bedroht, allerdings etwas weniger als in anderen Bundesländern. 51 Prozent der Hamburger Arbeitslosen sind armutsgefährdet. Dies geht aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Frage der Linken-Fraktion hervor. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 57,4 Prozent, im Jahr 2005 waren es noch 49,6 Prozent.

In Hamburgs Nachbarland Schleswig-Holstein lag die Armutsgefährdung für Arbeitslose bei 53,9 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern gelten 69 Prozent der Arbeitslosen als armutsgefährdet, bundesweit liegt das Land damit auf dem dritten Rang hinter Sachsen und Sachsen-Anhalt .

Diese Menschen gelten in Deutschland als armutsgefährdet

Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Nettoeinkommens zur Verfügung hat. Für 2018 lag diese Schwelle für ganz Deutschland bei 1035 Euro im Monat für einen Einpersonenhaushalt. Bezogen auf die Einkommen in Hamburg, die höher liegen als im übrigen Bundesgebiet, waren 58,7 Prozent der Hamburger Erwerbslosen armutsgefährdet.

Im Vergleich der Länder am höchsten war die Armutsrisikoquote unter Arbeitslosen 2018 in Sachsen-Anhalt mit 74,9 Prozent – am niedrigsten in Bayern mit 44,3 Prozent. In den westlichen Bundesländern seien 53,7 Prozent der Erwerbslosen nach jüngsten Daten für 2018 armutsgefährdet; in den östlichen Ländern mit Berlin waren es dagegen 67,1 Prozent.

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Arbeitsministerium: Zahl der Arbeitslosen gesunken

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Sabine Zimmermann, nannte es einen Skandal, dass die Bundesregierung einer Ausbreitung und Verfestigung von Armut nicht gegensteuere. Besonders dramatisch sei die Situation derzeit in der Corona-Krise.

Das Ministerium erläuterte, angesichts der generellen Zunahme der Beschäftigung in den vergangenen Jahren sei das mittlere Einkommen der Bevölkerung gestiegen – die Zahl der Arbeitslosen sei gesunken. (dpa/abu)

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