• Die Agentur für Arbeit hat in Hamburg wegen der Corona-Krise allerhand zu tun.
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Corona-Krise: Kurzarbeit könnte für viele Hamburger zum Rettungsanker werden

Mit dem Begriff Kurzarbeit konnte bis vor wenigen Wochen nur ein geringer Teil der Bevölkerung etwas anfangen. Inzwischen geistert er tagtäglich durch Flurfunk und Medien – und könnte auch für viele Hamburger Betriebe ein Rettungsanker sein beim Durchschiffen der Corona-Krise. Diese Details sollten Sie über Kurzarbeit wissen:

Wie viele Hamburger Unternehmen haben bereits Kurzarbeit für Mitarbeiter beantragt?

Zurzeit treffen täglich zwischen 150 und 200 Anzeigen bei der Agentur für Arbeit in Hamburg ein, erklärt deren Pressesprecher Knut Böhrnsen. „Der große Schwung ging Mitte des Monats los, inzwischen sind wir bei rund 3000 Anzeigen.“ Anzeige heißt in diesem Fall, dass ein Unternehmen Meldung macht, generell Kurzarbeitergeld in Anspruch nehmen zu wollen.

Wie viele Menschen sind von Kurzarbeit betroffen?

Wie viele Mitarbeiter*innen davon betroffen sind oder sein werden und in welchem Umfang die Arbeitszeit jeweils gekürzt werden soll oder gekürzt worden ist, lässt sich daraus nicht ablesen. Fakt ist: Langweilig wird es den zuständigen Menschen bei der Agentur für Arbeit derzeit nicht. „Wir kommen nur schwer hinterher“, gesteht Böhrnsen, ergänzt aber sogleich: „Wir fordern die Unternehmen auf, Kurzarbeit einzuführen, bevor sie Leute entlassen. Wir kümmern uns viel lieber um Kurzarbeiter als um Arbeitslose!“

Was bedeutet Kurzarbeit?

Kurzarbeit ist eine Überbrückungshilfe von der Agentur für Arbeit, auf die Unternehmen in Krisenzeiten, wie aktuell die Corona-Pandemie, zurückgreifen können. Wenn eine Krise vorübergehend dazu führt, dass Unternehmen nicht mehr die komplette Arbeitskraft ihres Personals benötigen, können Arbeitgeber für ihre Mitarbeiter Kurzarbeitergeld beantragen, bis die Krise überstanden ist. Dabei legen die Unternehmen fest, von welchem Teil ihres Personals sie während der Kurzarbeit noch welchen Anteil an Arbeitsstunden benötigen.

Haben Arbeitnehmer in Kurzarbeit finanzielle Einbußen?

Ja. Allerdings bekommen zum Beispiel auf 50 Prozent Arbeitszeit gekürzte Mitarbeiter nicht nur noch die Hälfte ihrer Bezüge, sondern: Die Agentur für Arbeit hilft betroffenen Menschen mit 60 Prozent des dann fehlenden Teils ihres bisherigen Nettoeinkommens aus. Wer ein unterhaltspflichtiges Kind auf seiner Steuerkarte hat, erhält anstatt 60 Prozent sogar 67 Prozent. Beispiel: Wird jemand, der keine Kinder hat und 2000 Euro netto verdient, auf 50 Prozent Kurzarbeit gesetzt, so blieben ihm neben 1000 Euro netto vom Arbeitgeber noch 600 Euro, die von der Agentur für Arbeit übernommen werden, also in der Summe 1600 Euro.

Wie lange kann man Kurzarbeitergeld beziehen?

Zwölf Monate lang. Wer nach Kurzarbeit länger als drei Monate wieder voll angestellt war und danach wieder in Kurzarbeit rutscht, bekommt neue zwölf Monate gewährt.

Wie kann ich als Arbeitgeber Kurzarbeitergeld beantragen?

Online auf arbeitsagentur.de. Dort findet man auch einen Leitfaden, der alle möglichen Fragen zum Thema beantwortet: https://www.arbeitsagentur.de/news/corona-virus-informationen-fuer-unternehmen-zum-kurzarbeitergeld

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