SAGA fliegt neue Wohnungen aufs alte Haus – und die Mieter bleiben drin!
Die SAGA geht neue Wege: Bei einem Mietshaus an der Horner Geest werden neue Wohnungen aufgestockt und angebaut, ohne dass die Bestandsmieter dafür ihre Wohnungen verlassen müssen. Ob die Rechnung aufgeht – oder ob die Bewohner sich scharenweise über Lärm und Dreck beschweren, wird sich bald zeigen. Die Arbeiten sind in vollem Gange, im Herbst sollen schon die neuen Mieter einziehen.
Sechs Mehrfamilienhäuser will die SAGA durch zweigeschossige Aufstockungen und fünfgeschossige Anbauten erweitern und so 142 neue Mietwohnungen durch Nachverdichtung schaffen. Die Arbeiten am Dahrendorfweg in Horn laufen bereits, und im Herbst sollen die geförderten Wohnungen bezugsfertig sein.
SAGA baut bezahlbare Wohnungen in Horn
Jetzt feierte die SAGA mit Bausenatorin Karen Pein (SPD) eine „Stapelfete“, denn die Anbauten werden nicht klassisch errichtet, sondern bestehen aus Holzmodulen, die wie Bauklötze aufgestapelt werden. Eine Wohnung besteht aus drei bis vier Modulen, die wie große Legosteine aussehen und mit einem Kran aufs Gebäude gehoben werden.

Das geht erheblich schneller und soll auch viel leiser sein als eine klassische Aufstockung. Snezana Michaelis, Vorstand SAGA Unternehmensgruppe: „Wir verdoppeln die Wohnungsanzahl auf diesen Grundstücken nahezu, ohne dass Bestandsmieter umquartiert werden müssen.“ Dass die Mieter nicht ausziehen müssen, sei aber auch eine große Herausforderung, „der wir durch eine umfangreiche Kommunikation und Mieterbetreuung begegnen“.
Günstige Wohnungen in Hamburg durch Holzmodule

Die Verwendung vorgefertigter Module reduziere nicht nur die Bauzeit, sondern sorge durch die lokale Produktion und die Nutzung des Baustoffes Holz auch für eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes. Die Module kommen von der Firma LiWood und werden laut SAGA in einer für das Bauvorhaben errichteten mobilen Fertigungsanlage nahe Boizenburg produziert.
Diese Form der Aufstockung funktioniert nicht bei jedem Gebäude und hat auch ihre Kosten: Voraussetzungen für eine solche Dachgeschossaufstockung sind die vorhandene schlichte Kubatur und die standardisierte Stahlbeton-Fertigteilbauweise der Bestandsgebäude. Zuvor mussten die vorhandenen Fundamente aufwendig durch Epoxidharz-Injektionen ertüchtigt werden, um die zusätzlichen Lasten aufnehmen zu können.
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Bausenatorin Karen Pein betonte bei der „Stapelfete“, dass man durch die innovative Bauweise den Wohnungsbau wirtschaftlicher und zukunftsfähiger gestalten könne. „Wir setzen hier ein starkes Zeichen für bezahlbaren Wohnraum.“
Alle Wohnungen werden energieeffizient im KfW-55-Standard und im 1. Förderweg mit einer anfänglichen Nettokaltmiete von 7,10 Euro je Quadratmeter errichtet. Mit zwei bis vier Zimmern sind sie sowohl für Singles, Paare als auch für Familien geeignet. Die Anbauten sind barrierereduziert und per Aufzug erreichbar. Alle Neubauwohnungen erhalten einen Balkon oder eine Terrasse (die Bestandswohnungen nicht), in den Bestandswohnungen werden zudem die Bäder modernisiert.
Die Wohnungen sind bisher nicht vermietet. Interessenten können sich auf www.saga.hamburg unter der Angabe des Stadtteils Horn registrieren. Es gelten die Bedingungen für den 1. Förderweg.
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