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Ärzte behandeln auf der Intensivstation einen Corona-Patienten.
  • Ärzte behandeln auf der Intensivstation einen Corona-Patienten.
  • Foto: picture alliance/dpa/Sebastian Gollnow

Neue Zahlen: Wie die Kliniken im Norden mit Omikron zurecht kommen

In den früh von Omikron getroffenen Städten Bremen und Hamburg kommen Kliniken trotz steigender Patientenzahlen bislang ohne größere Probleme durch die aktuelle Infektionswelle. Grund zur Sorge besteht laut dem Leiter der Intensivmedizin am UKE, Stefan Kluge, allerdings trotzdem.

Bremen und Hamburg gehörten zu den ersten Großstädten, in denen die Fallzahlen explodierten. Was die Infektionsrate angeht, sind sie anderen deutschen Regionen etwas voraus. Vergleiche mit anderen Bundesländern sind aber nur eingeschränkt möglich, weil die beiden Stadtstaaten auch zu den Spitzenreitern bei den Impfquoten gehören. Das dürfte schwere Verläufe seltener machen.

Corona: Wie sieht’s in den Kliniken im Norden aus?

Bundesweit sei die Belegung der Normalstationen vergangene Woche um 3,5 Prozent gestiegen, teilte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKD) in Berlin mit. In Schleswig-Holstein liege die Zunahme bei 22 Prozent, in Hamburg, Bremen und Berlin zwischen 10 und 15 Prozent.

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„Belastung ja, Überlastung nein“, sagte ein Sprecher der Bremer Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) zur Lage der Kliniken. Die Situation habe sich nicht verschärft. Das kleinste Bundesland weist seit Wochen die höchste Infektionsrate auf. Der Spitzenwert am 14. Januar lag bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 1427,2. So viele von je 100 000 Menschen haben sich rechnerisch in einer Woche bestätigt mit dem Coronavirus infiziert.

Hamburg: Inzidenz steigt auf ein Negativ-Rekordhoch

Hamburg hat Bremen bei der Inzidenz sogar überholt, am Freitag stieg der Inzidenzwert laut der Sozialbehörde auf 1617. Trotzdem sagt Professor Stefan Kluge, Leiter der Klinik für Intensivmedizin am UKE: „Die Lage ist handhabbar.“ Nur stellten „isolationsbedingte Ausfälle“ von Personal die Kolleginnen und Kollegen vor Herausforderungen.

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„Die gute Nachricht ist, dass aktuelle Daten aus unterschiedlichen Ländern zeigen, dass das Risiko, mit einer Omikron-Infektion ins Krankenhaus zu müssen, im Vergleich zur Delta-Variante um mehr als die Hälfte reduziert wird“, sagte Kluge. Omikron sei viel leichter übertragbar, führe aber insbesondere bei Geboosterten über alle Altersgruppen hinweg nicht zu so schweren Verläufen.

Corona in Klinken: „Verweildauer ist geringer geworden

„Wir sehen etwa seit Anfang des Jahres eine deutliche Zunahme an stationär behandlungsbedürftigen Patienten“, sagte Florian Friedel, Geschäftsführer des Delme-Klinikums in Delmenhorst. Die kreisfreie Stadt nahe Bremen hat in Niedersachsen die höchste Ansteckungsrate. „Wir beobachten, dass die Patienten, die wir derzeit versorgen, weniger schwer erkrankt sind und die durchschnittliche Verweildauer geringer geworden ist“, sagte er. Neun von zehn Covid-Patienten seien ungeimpft. An seiner Klinik seien derzeit 20 Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter in Quarantäne oder häuslicher Isolation.


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Bei den Bremer Krankenhauseinweisungen infizierter Personen sei nur etwa ein Drittel tatsächlich an Covid-19 erkrankt, sagte Lukas Fuhrmann, der Sprecher des Gesundheitsressorts. Zwei Drittel der Patienten kämen wegen anderer Diagnosen und seien zusätzlich infiziert.

Über die Entwicklung der kommenden Wochen wollte das Bremer Gesundheitsressort nicht spekulieren. Sollten die Fallzahlen weiter extrem hoch bleiben, werde man eine steigende Anzahl an Patienten auf Normal- wie Intensivstationen sehen, sagte Professor Kluge vom UKE. (dpa/mp)

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