Die gute Seele von Niendorf-Nord: Herr Ates hilft, wo er kann
Er stammt aus der Türkei, ist Kurde und hat einen Döner-Imbiss. Doch das Wort, das Ishak Ates jeden Tag am häufigsten sagt, ist „Moin“. Der 48-jährige Unternehmer ist in Niendorf-Nord bekannt wie ein bunter Hund. Der Grund: Ishak Ates hilft seinen Nachbarn, wo er nur kann. Er ist die gute Seele des Quartiers.
„Moin, Thomas“, „Moin, Frau Schneider“, so geht das die ganze Zeit, wenn man mit Ishak Ates durch die kleine Fußgängerzone am Nordalbinger Weg läuft. Ates grüßt nach links, nach rechts. Schüttelt Hände, hält einen kurzen Plausch.
Ishak Ates hilft in Niendorf, wo er nur kann
Er stammt aus der Türkei, ist Kurde und hat einen Döner-Imbiss. Doch das Wort, das Ishak Ates jeden Tag am häufigsten sagt, ist „Moin“. Der 48-jährige Unternehmer ist in Niendorf-Nord bekannt wie ein bunter Hund. Der Grund: Ishak Ates hilft seinen Nachbarn, wo er nur kann. Er ist die gute Seele des Quartiers.
„Moin, Thomas“, „Moin, Frau Schneider“, so geht das die ganze Zeit, wenn man mit Ishak Ates durch die kleine Fußgängerzone am Nordalbinger Weg läuft. Ates grüßt nach links, nach rechts. Schüttelt Hände, hält einen kurzen Plausch.
Ishak Ates hilft in Niendorf, wo er nur kann
Dass scheinbar jeder hier im Viertel ihn kennt, liegt nicht nur daran, dass Ishak Ates das „Premium Bistro“ führt, das neben Döner auch Königsberger Klopse im Angebot hat und ein beliebter Treffpunkt für die Anwohner ist. Manch einer kommt nur vorbei und um sein Herz auszuschütten, denn Ishak Ates ist auch Vorsitzender der Interessengemeinschaft Niendorf-Nord.
Als solcher kümmert sich Ates eigentlich um alles. Er organisiert Stadtteilfeste, Flohmärkte, sorgt dafür, dass leer stehende Geschäfte neue Mieter finden, trägt alten Frauen ihre Einkäufe nach Hause. Und wenn jemand sich beschwert, dass die Fußgängerzone nicht sauber genug ist, fackelt er nicht lange. Er ruft schnell zwei, drei Bekannte zusammen. Gemeinsam sorgen sie für Ordnung.
Viele Niendorfer nennen ihn heimlich den „Bürgermeister“
„Niendorf ist ein schöner Stadtteil. Es soll auch schön bleiben hier“, sagt Ates, der selbst gleich um die Ecke wohnt und von vielen wegen seines großen Engagements auch heimlich „Bürgermeister“ genannt wird. Das Vertrauen in ihn ist so groß, dass alte Leute ihm im Bistro ihr Portemonnaie in die Hand geben, damit er sich das Geld rausnimmt, das sie bezahlen müssen.
Dass es soweit gekommen ist, kann Ishak Ates manchmal selbst nicht fassen. Denn als er vor 30 Jahren die Türkei auf der Suche nach einer besseren Zukunft verließ, fiel er erstmal ganz tief. „Ich habe bei Null angefangen und alles erlebt, was ein Ausländer durchmacht, wenn er nach Deutschland kommt.“
Aufstiegsgeschichte: „Ich habe nie vergessen, woher ich gekommen bin“
Die Palette der Diskriminierung reichte von üblen Beleidigungen bis hin zu Körperverletzung. Eine Gruppe von fünf Neonazis schlug ihn aus heiterem Himmel zusammen und brach ihm die Nase. Er arbeitete in Jobs, die sonst keiner machen wollte. Doch Ates, der einen guten Schulabschluss hatte, blieb ehrgeizig und arbeitete sich langsam nach oben.
Als er seine Frau Songül, eine Hamburgerin, kennenlernte, wendete sich das Blatt zum Guten. „In Hamburg bin ich gut aufgenommen worden. Viele Menschen haben mir geholfen.“ Genau dafür ist Ates bis heute dankbar. Und genau deshalb hat der zweifache Familienvater selbst ein so großes Herz. „Ich habe mich hochgearbeitet und drei Unternehmen aufgebaut. Aber ich habe nie vergessen, woher ich gekommen bin. Wenn man sich daran immer wieder erinnert, schätzt man das Leben“, sagt er.
Neues Geschäft für Nachbarschaftshilfe eröffnet am Sonnabend
Am Sonnabend eröffnet Ates ein neues Geschäft, in dem es wieder vor allem um Hilfsbereitschaft geht. Bei „Premium Objektbetreuung“ im Ernst-Mittelbach-Ring 49-55 können sich Anwohner melden, die nur mal einen Fernseher nach unten getragen haben möchten. Die einen Heckenschnitt brauchen oder niemanden haben, der ihnen den Keller leer räumt. Oder die einfach nur mal eine Wand gestrichen haben wollen.
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„Gerade ältere Menschen lassen nicht so gerne Fremde in ihre Wohnung“, weiß Ishak Ates. Wenn sie ins Pflegeheim umziehen, hilft er ihnen beim Packen, Räumen und bei der Haushaltsauflösung. Natürlich machen er und seine sechs Mitarbeiter das bei „Premium Objektbetreuung“ nicht ganz umsonst. Doch die Preise sind ganz andere, als wenn eine spezialisierte Firma beauftragt werden muss. Auch größere Transporte sind möglich.
„Letzte nete Türke vor Autoban“ hat Ishak Ates auf den Tresen seines Bistros schreiben lassen. Das sorgt für viele Lacher. Vor allem die fehlerhafte Rechtschreibung. „Ich hab das extra falsch geschrieben, damit die Leute denken, wie doof der Türke ist“, sagt Ates und muss selbst lachen. Ates und sein ganz besonderer Humor – sie sind aus Niendorf nicht mehr wegzudenken.