Deutliche Einschnitte: Uni Hamburg bekommt weniger Geld
Die Uni Hamburg (UHH) muss finanzielle Einschnitte bei ihrer Kernaufgabe Forschung und Lehre hinnehmen. „Zur Finanzierung von Maßnahmen in den Bereichen IT-Sicherheit, IT-Versorgung und Digitalisierung wurden die Fakultäten der UHH in den Geschäftsjahren 2025 und 2026 angehalten, einen Finanzierungsbeitrag in Höhe von 4,5 Prozent ihres jeweiligen Landesmittel-Budgets zu leisten“, heißt in der Antwort des Senats auf eine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion.
Das Gesamtbudget aller Fakultäten stieg den Angaben zufolge von 2024 auf 2025 um rund zwei Prozent von rund 215,5 auf fast 220 Millionen Euro.
Kürzlich hieß es noch, es gäbe keine Mittelkürzungen
Noch Mitte Oktober habe die Behörde öffentlich erklärt, es gebe keine Mittelkürzungen – nun werde kleinlaut eingeräumt, dass die Universität zu einem „Finanzierungsbeitrag“ verpflichtet worden sei, erklärte die CDU-Fraktion. Dieser werde Studentinnen und Studenten sowie das Lehrpersonal hart treffen – „und ich frage mich, wie das zum Bild einer Exzellenzuniversität passen soll“, so die CDU-Abgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein.
Die Universität Hamburg hatte zuletzt in der zweiten Förderperiode der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern erneut vier Exzellenzcluster eingeworben und zählt damit zu den erfolgreichsten Hochschulen Deutschlands. Treuenfels-Frowein forderte Wissenschaftssenatorin Marjam Blumenthal (Grüne) auf, die geplanten Kürzungen vollständig zurückzunehmen. „Wer Exzellenz verspricht, darf nicht gleichzeitig Forschung und Lehre schwächen.“
Offene Professuren an der Uni Hamburg und anderen Hochschulen
Aus Sicht der CDU zeigt die Senatsantwort auch, dass die Wissenschaftsbehörde keinen belastbaren Überblick über den Zustand der Hamburger Hochschulen habe. So gebe es an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), der Hafencity Universität (HCU), der Hochschule für Musik und Theater, der Technischen Universität (TUHH) und der Universität 86 unbesetzte Professuren. Eine qualitative Einschätzung fehle jedoch. „Das ist ein bildungspolitischer Offenbarungseid“, so Treuenfels-Frowein.
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Der Senatsantwort zufolge sind die Professuren im Schnitt seit mehr als 31 Monaten vakant. An der Universität Hamburg – allein dort sind 50 Stellen offen – sind sechs Stellen sogar schon seit mehr als sieben Jahren vakant. Nach Angaben des Senats handelt es sich dabei in der Regel um Professuren, die zwar noch in den Stellenplänen geführt werden, es jedoch keinen konkreten Bedarf in Forschung und Lehre für eine zeitnahe Nachbesetzung gibt. Bei 43 Prozent der vakanten Professuren laufe derzeit ein Berufungsverfahren. Bei 10 Prozent der Vakanzen handele es sich um neu geschaffene Professuren. (dpa/ee)
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