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Euro Geldscheine
  • Die Investitionen in Hamburger Start-ups sind stark angestiegen. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa/Daniel Reinhardt

Investoren stecken deutlich mehr Geld in Hamburger Start-ups

Bei den Investoren der Start-up-Szene in Hamburg saß im ersten Halbjahr 2022 der Geldbeutel lockerer als im Vorjahreszeitraum: Das investierte Risikokapital hat sich fast vervierfacht. Deutschlandweit sieht der Trend ganz anders aus.

Hamburger Start-ups haben im ersten Halbjahr 2022 entgegen dem bundesweiten Trend deutlich mehr Risikokapital einsammeln können als im Jahr zuvor. In insgesamt 38 (Vorjahr: 35) Finanzierungsrunden kamen 414 Millionen Euro zusammen, fast viermal so viel wie im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres (110 Mio Euro). Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY hervor. Damit schoben sich Wachstumsfirmen in Hamburg auf Platz drei (Vorjahr: sieben) unter den Bundesländern, hinter der unangefochtenen Start-up-Hochburgen unter den Bundesländern: Berlin sowie Bayern.

Start-ups: Einbruch der Geldspritzen in Deutschland

Insgesamt müssen deutsche Start-ups nach einem Rekordjahr 2021 einen Einbruch bei den Geldspritzen von Investoren verkraften. Die Wachstumsfirmen sammelten der Studie zufolge im ersten Halbjahr bundesweit gut sechs Milliarden Euro Risikokapital ein – 20 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (7,6 Mrd). Damit erlebten die hiesigen Start-ups aber immer noch das zweitbeste erste Halbjahr aller Zeiten. Die Zahl der Finanzierungsrunden fiel um sieben Prozent auf 549, blieb aber klar über dem Niveau der Jahre vor 2021.

„Es ist immer noch viel Liquidität im Markt, Investoren schauen aber genauer, wo sie investieren“, sagte EY-Partner Thomas Prüver. Geopolitische Unsicherheiten, die Zinswende und unklare Konjunkturaussichten sorgten für viel Unsicherheit, die in den Zahlen des ersten Halbjahres möglicherweise noch nicht ganz abgebildet sei.

Ukraine-Krieg und steigende Zinsen schlecht für Start-ups

Start-ups sind auf Investoren wie Wagniskapitalfonds oder Konzerne angewiesen, da sie anfangs keine Gewinne schreiben. Wachstumsfirmen haben in der Pandemie davon profitiert, dass die Digitalisierung einen Schub bekam – etwa bei Online-Shopping, Finanzgeschäften oder Essenslieferungen. 2021 sammelten hiesige Start-ups laut EY die Rekordsumme von 17,4 Milliarden Euro Risikokapital ein.

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Doch mit dem Ukraine-Krieg und steigenden Zinsen hat sich der Markt gedreht. Vor allem die Aktien von Tech-Unternehmen brachen ein, da ihre Geschäftsmodelle als zinsabhängig gelten. Und Investoren wurden bei Start-up-Finanzierungen zurückhaltender. (dpa/mp)

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