Bürrogebäude mit Kirchturm im Hinrtergrund

Jahre verspätet: Die Staatsanwaltschaft Hamburg ist in das „Michaelisquartier“ an der Ludwig-Erhard-Straße/Ecke Gerstäckerstraße umgezogen (Foto: Florian Quandt)

16,8 Millionen! Das war der teuerste Umzug Hamburgs

Zwei Jahre später und mehrere Millionen Euro teurer als geplant ist der Umzug der Staatsanwaltschaft Hamburg ins Michalisquartier nun über die Bühne gegangen. Trotzdem wird die Stadt auch in den kommenden Jahren Miete für ungenutzte Gebäude zahlen.

Knapp 16,8 Millionen Euro hat es gekostet, die drei bisherigen Standorte der Staatsanwaltschaft (Gorch-Fock-Wall 15, Kaiser-Wilhelm-Straße 100 und eine Etage im „Tower am Michel“/Ludwig-Erhard-Straße 22) in dem großen Bürokomplex zusammenzuführen, wie aus einer CDU-Anfrage hervorgeht.

5,2 Millionen Euro hat allein der Vermieter des Michaelisquartiers (Ludwig-Erhard-Straße/Ecke Gerstäckerstraße) bekommen – als „Nutzungsausfallentschädigung“: Eigentlich hätte der Umzug im September 2022 stattfinden sollen, aber da waren die umfangreichen Umbaumaßnahmen noch nicht einmal fast fertig.

400.000 Euro Anspruch auf Entschädigung – jeden Monat

Der Vermieter hatte aber Anspruch auf Entschädigung in Höhe von monatlich fast 400.000 Euro – zahlbar zusätzlich zu den Mietzahlungen an den drei anderen Standorten.

Die doppelten Mietzahlungen sind mit dem Umzug aber nicht beendet: Weil sie den „Tower am Michel“ (Ludwig-Erhard-Straße 100) nicht fristgemäß Ende 2022 räumen konnte, musste die Stadt den Mietvertrag für die sechste Etage weitere vier Jahre („Festlaufzeit“) verlängern – und zahlt nun bis Ende 2026 jeden Monat knapp 30.000 Euro Miete, obwohl die Büros in dem Hochhaus nicht mehr gebraucht werden.

Bezirksamt zieht vorübergehend in alte Büros der Staatsanwaltschaft

Auch für das Gebäude Kaiser-Wilhelm-Straße 100 muss Hamburg noch bis Ende 2026 Miete zahlen, wenn der Vermieter auf sein Recht pocht. Anfang 2025 soll hier für drei Monate das Bezirksamt Eimsbüttel einziehen, danach hofft die Stadt, sich mit dem Vermieter auf ein vorzeitiges Ende des Mietvertrages zu einigen.

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Die einstigen Büros der Staatsanwaltschaft im Gorch-Fock-Wall 15 sollen einmal Ausweichflächen für das Landgericht werden, sobald das nahe Strafjustizgebäude saniert wird. Bis es soweit ist, werden die Räume für das Archiv der Staatsanwaltschaft weitergenutzt.

Das „Michaelisquartier“ sei ein „modernes, funktionales und energieeffizientes Gebäude in guter Verkehrslage“ lobt der Senat. Büros für 650 Menschen seien entstanden, alle Arbeitsplätze seien geeignet für die Zukunft mit elektronischen Akten. 12.000 laufende Meter Papierakten aus laufenden Verfahren sind mit umgezogen.

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