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  • Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) mit den Regierungschefs der Nordländer.
  • Foto: dpa

Der Norden macht sich locker: Nur Hamburg verschärft die Maßnahmen – eine Übersicht

Wenn Bund und Länder in der kommenden Woche wieder zusammentreten und über die weitere Corona-Strategie beraten, dann wird einer als großer Mahner auftreten: Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) gilt in der Pandemie als Bremser, wenn es um Öffnungen und Lockerungen geht. Zuletzt konnte er sich ein paar böse Worte in Richtung der Nachbarländer nicht verkneifen, die mit Öffnungsstrategien kokettierten – und verhängt nun eine strengere Maskenpflicht in der Stadt. Die MOPO zeigt, wo was genau im Gegensatz zu Hamburg erlaubt oder geöffnet ist.

Schulen und Kitas

Hamburg: In Hamburg gilt bis zum Ferienstart (1. März) in den Schulen weiterhin die Distanzunterrichtsregelung. Wie es nach den Ferien weitergeht, ist noch nicht richtig klar. In der Schulbehörde zeigte man sich zuletzt zuversichtlich. „Wir gehen davon aus, dass ab dem 15. März die Schulen wieder geöffnet werden, wahrscheinlich startend mit den Grundschulen“, sagte Sprecher Peter Albrecht vor rund zwei Wochen der MOPO.

Dieses Datum wurde am Donnerstag von der Schulbehörde bestätigt. Über Einzelheiten des Öffnungsplans, auch über eine damit verbundene Teststrategie, wird Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Freitagnachmittag informieren, teilte seine Behörde am Donnerstag mit.

Senatssprecher Marcel Schweitzer hatte zuvor darauf verwiesen, dass „die Schulbehörde wohl noch in dieser Woche Detailinformationen zu ihren Planungen bekannt geben wird“.

Kitas sind in Hamburg derzeit nur in einer erweiterten Notbetreuung geöffnet, auch hier plane man Öffnungsschritte.

Schleswig-Holstein: Seit dieser Woche Montag läuft wieder der Regelbetrieb unter Corona-Bedingungen an Grundschulen und Kitas. Für die Jahrgangsstufen 5 und 6 gibt es eine Notbetreuung und für Abschlussklassen Präsenzangebote – der Rest wird erst einmal weiter auf Distanz unterrichtet. Allerdings gelten die Schullockerungen nicht in allen Kreisen und Städten des Bundeslandes. Dort, wo die Inzidenz höher ist, wie in Flensburg, Lübeck, Kreis Pinneberg, Kreis Herzogtum Lauenburg, gibt es andere Regeln, die zum Teil erst ab dem 1. März geändert werden sollen.

Niedersachsen: Hier gehen derzeit nur Grundschulschüler und Schüler der Abschlussklassen in die Schule – und das im Wechselunterricht. Weitere Öffnungsschritte werde man laut Regierungssprecherin Anke Pörksen im Anschluss an die Bund-Länder-Konferenz am 3. März besprechen. Bei den Kitas wird derzeit eine Notbetreuung für maximal 50 Prozent der Kinder angeboten. 

Mecklenburg-Vorpommern: Die Schüler der Jahrgangsstufen 1 bis 6 gehen seit Mittwoch wieder in Präsenz zur Schule – wenn die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis unter 50 ist. Auch die Abschlussklassen haben wieder Präsenzunterricht. Alle weiteren Jahrgangsstufen werden weiter per Distanzunterricht beschult, ab dem 8. März gilt für Kreise mit einer Inzidenz unter 50 Wechselunterricht. Kitas in Meck-Pomm, die in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 liegen, haben seit Montag wieder geöffnet. An Orten, wo die Inzidenz über 150 liegt gilt weiterhin die Notfallbetreuung.

Einzelhandel/Dienstleistungen

Hamburg: Die Hansestadt öffnet wie alle anderen Bundesländer auch am 1. März die Friseure wieder – der Einzelhandel bleibt jedoch weiterhin geschlossen. Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) machte sich zuletzt jedoch dafür stark, den Blumenhandel und Gartencenter wieder zu öffnen.

Schleswig-Holstein: Im hohen Norden werden ab dem 1. März zusätzlich zu den Friseursalons Nagelstudios, Gartencenter und Blumenläden wieder öffnen. Das Land hat auch einen Stufenplan entworfen, nach dem in enger Abstimmung mit Inzidenzzahlen, dem R-Wert und Klinikauslastung weitere Öffnungsschritte greifen könnten.

Niedersachsen: In Niedersachsen sind Baumärkte, Gartencenter und Blumenläden bereits seit dem 13. Februar wieder geöffnet. Auch hier will man sich künftig an einem Stufenplan für weitere Öffnungen orientieren, dieser wird jedoch noch breit debattiert.

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Mecklenburg-Vorpommern: In Mecklenburg-Vorpommern sind Blumenläden geöffnet geblieben, Baumärkte hingegen sind weiterhin geschlossen. Ebenfalls geöffnet werden am 1. März in Regionen mit einer Inzidenz unter 35 Kosmetiker, Fußpfleger, und Nagelstudios – eine Woche später tritt dies auch für die übrigen Regionen in Kraft. Zoos dürfen dann auch wieder öffnen. Auch hier macht sich Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) für einen Stufenplan ab einer Inzidenz von 35 stark.

Kontaktregeln

Hamburg: In Hamburg darf sich jeder nur mit maximal einer Person treffen, die nicht dem eigenen Haushalt angehört. Für Kinder gibt es dabei keine Ausnahme.

Schleswig-Holstein: Auch hier gilt die Regel, dass nur eine Person außerhalb des eigenen Hausstandes zu einem Treffen kommen darf – Kinder unter 14 Jahren sind davon aber ausgenommen und werden als Einheit mit einem Elternteil gezählt.

Niedersachsen: Auch hier gilt die Plus-1-Regel, Kinder unter sechs Jahren sind jedoch ausgenommen und werden nicht mitgezählt.

Mecklenburg-Vorpommern: Gleiches Bild in Meck-Pomm, Kinder unter zwölf Jahren sind aber ebenfalls ausgenommen.

Sport/Kultur/Freizeit

Hamburg: Individualsport ist erlaubt, Fitnessstudios oder Amateursportbetrieb sind geschlossen beziehungsweise eingestellt. Auch kulturelle Einrichtungen wie Museen, Theater und Konzerthäuser sind geschlossen. Ebenfalls zu sind Zoos.

Der Tierpark Hagenbeck bleibt in Hamburg erst einmal geschlossen.

Der Tierpark Hagenbeck bleibt in Hamburg erst einmal geschlossen.

Foto:

dpa

Schleswig-Holstein: Hier ist nur Individualsport erlaubt. Kulturelle Einrichtungen sind geschlossen, Zoos dürfen aber wieder ab dem 1. März öffnen.

Niedersachsen: Auch in Niedersachsen gilt: Individualsport ja, kulturelle Einrichtungen und Zoos nein.

Mecklenburg-Vorpommern: Individualsport erlaubt, kulturelle Einrichtungen sowie Zoos sind weiterhin geschlossen. (fkm) 

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