Der Frust mit den Kinderimpfungen – jetzt soll es 5000 neue Termine geben
Omikron rauscht durch Hamburg und der Druck auf die Impfkampagne steigt – und damit auch auf Kinderimpfungen. Doch wer derzeit versucht, in Hamburg einen Impftermin für Fünf- bis Elfjährige zu ergattern, hat es schwer. Die MOPO erklärt, wo es hakt.
„Es stehen zurzeit keine Impftermine mehr zur Verfügung“ – mit dieser Nachricht mussten Eltern zuletzt rechnen, wenn sie versuchten, für das Kinder-Impfzentrum der Stadt noch einen Termin zu bekommen. Denn die rund 10.000 Termine, die mit der ersten Lieferung des speziellen Kinderimpfstoffs in den städtischen Angeboten bedient werden konnten, waren längst ausgebucht. Bis zur zweiten Lieferung vom Bund ging es nicht weiter. Am Dienstag ist die nun endlich eingetroffen.
Omikron rauscht durch Hamburg und der Druck auf die Impfkampagne steigt – und damit auch auf Kinderimpfungen. Doch wer derzeit versucht, in Hamburg einen Impftermin für Fünf- bis Elfjährige zu ergattern, hat es schwer. Die MOPO erklärt, wo es hakt.
„Es stehen zurzeit keine Impftermine mehr zur Verfügung“ – mit dieser Nachricht mussten Eltern zuletzt rechnen, wenn sie versuchten, für das Kinder-Impfzentrum der Stadt noch einen Termin zu bekommen. Denn die rund 10.000 Termine, die mit der ersten Lieferung des speziellen Kinderimpfstoffs in den städtischen Angeboten bedient werden konnten, waren längst ausgebucht. Bis zur zweiten Lieferung vom Bund ging es nicht weiter. Am Dienstag ist die nun endlich eingetroffen.
Kinderimpfungen in Hamburg: Arztpraxen extrem nachgefragt
5000 weitere Termine werden laut der Behörde zeitnah eingestellt – doch auch sie dürften bald vergriffen sein. Zuerst sollen sich Eltern ohnehin an die Arztpraxen wenden, die den Impfstoff individuell bestellen – und für die es derzeit weder eine Höchstbestellmenge noch Lieferengpässe gibt. Doch auch sie erfahren einen enormen Andrang, berichtet die Kinderärztin und Sprecherin des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte in Hamburg, Dr. Charlotte Schulz, der MOPO. In ihrer Praxis seien die Termine in den nächsten Wochen ausgebucht. „Die Nachfrage ist sehr, sehr groß“, so Schulz.
Und es machen nicht alle Arztpraxen mit. Denn die Organisation ist wegen der Lieferung des Vakzins in Ampullen mit mehreren Dosen – den sogenannten Vials – besonders aufwendig. Einmal geöffnet, sollten aus einer Ampulle zehn Kinder möglichst schnell geimpft werden, sonst muss der Impfstoff nach wenigen Stunden entsorgt werden.
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„Andere Impfstoffe erhalten die Ärzte ‚auf der Spritze‘, sodass sie quasi ‚nebenbei‘ impfen können, ohne auf die genaue Zahl der Impflinge zu achten“, erläutert der Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg der MOPO. Bei dem Kinderimpfstoff sei die Anzahl der Impfdosen in den Vials hoch – und die Organisation somit sehr aufwendig. Für viele Kinderärzte ist das neben ihrem Routinebetrieb und gerade jetzt in der Erkältungszeit eine enorme Mehrbelastung. „Es haben uns in der Tat Kinderärzte berichtet, dass sie unter diesen Umständen keine Impfungen organisieren können“, so der Sprecher.
Corona-Impfung bei Fünf- bis Elfjährigen: Hamburg über dem Bundesschnitt
Auch bei den Erwachsenen-Impfungen werden immer wieder spontan Impfwillige gesucht, damit Impfstoff nicht am Ende des Tages entsorgt werden muss. „Initial wurde das Abfüllen in Ampullen damit begründet, dass es zeitaufwändiger sei und es um Schnelligkeit bei der Impfstoffbereitstellung ging“, erläutert Jana Husemann, erste Vorsitzende des Hausärzteverbands Hamburg e.V. „Inzwischen kann dies aber eigentlich keine Begründung mehr sein.“ Doch dass sich daran so bald etwas ändert, scheint nicht in Sicht.
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Stockende Lieferungen für die Stadt und aufwendiges Prozedere in den Praxen – Eltern müssen Geduld mitbringen, aber die Kinderimpfungen gehen in Hamburg trotzdem voran: In 238 Praxen seien bislang 6704 Impfungen verabreicht worden, so die KV Hamburg. Insgesamt sind laut dem RKI 15.000 Hamburger dieses Alters geimpft, das sind 12,3 Prozent der etwa 122.000 Personen. Deutschlandweit sind es nur 11,2 Prozent.