Salyma Chatty (r) und ihre Londoner Kollegin Naana Agyei-Ampadu (l).

Salyma Chatty (r) und ihre Londoner Kollegin Naana Agyei-Ampadu (l). Foto: Philip Dethlefs/dpa

Das ist Hamburgs neue Hermine: „Habe alle magischen Tricks drauf“

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Die Aufregung steigt bei Salyma Chatty. Aber auf ihre neue Rolle ist die Schauspielerin bestens vorbereitet. „Ich habe jetzt mittlerweile alle magischen Tricks drauf“, sagt Chatty. „Ich bin auf jeden Fall sehr vertraut mit meinem Zauberstab.“ Die 24-Jährige ist die neue Hermine Granger im Theaterstück „Harry Potter und das verwunschene Kind“. Am Donnerstag (30.10.) feiert die in Teilen neue Besetzung in Hamburg ihre Premiere.

Seit Dezember 2021 läuft die aufwendige Produktion in der Hansestadt. Das Theater am Großmarkt wurde dafür umgebaut. „Harry Potter und das verwunschene Kind“ (Originaltitel: „Harry Potter and the cursed child“) hatte 2016 am Londoner West End seine Uraufführung und läuft inzwischen auch am Broadway in New York und in Tokio. Die Vorfreude darauf, in Hamburg dabei zu sein, ist Salyma Chatty anzumerken. Für die gebürtige Berlinerin ist es die erste Rolle nach dem Studium.

Zeitreise-Abenteuer in Hamburg

„Ganz am Anfang hat mich überrascht, wie komplex das ist – mit den ganzen Zeitriese-Geschichten innerhalb der Story“, erzählt sie. In einem Notizbuch hat sie Handlungsdetails und Anmerkungen gesammelt. „Jetzt ist schon das ganze Buch voll und hier liegt schon mein zweites Notizbuch, einfach weil es so viel aufzuschreiben gibt, weil die Geschichte so komplex ist.“

Die Story spielt 19 Jahre, nachdem Harry Potter den bösen Lord Voldemort besiegt hat. Mittlerweile ist Harry mit Ginny Weasley verheiratet. Der dreifache Familienvater arbeitet im Zauberei-Ministerium, wo auch Hermine angestellt ist. Sie heißt jetzt Hermine Granger-Weasley und hat mit ihrem Mann Ron Weasley eine gemeinsame Tochter.


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Harrys Verhältnis zu seinem zweitgeborenen Sohn Albus Severus ist äußerst schwierig. Als Albus an die Zauberschule Hogwarts kommt, fühlt er sich vom Ruhm seines Vaters erdrückt und freundet sich ausgerechnet mit Scorpius Malfoy an, dem Sohn von Harrys einstigem Rivalen Draco.

Um aus dem Schatten seines berühmten Vaters zu treten und zu beweisen, dass er Gutes tun kann, geht Albus mit Scorpius auf eine gefährliche und verbotene Zeitreise. Sie wollen Cedric Diggory vor dem Tod retten. Doch ihr Eingriff verändert die Geschichte dramatisch. Um Vergangenheit und Gegenwart wieder ins Gleichgewicht zu bringen, müssen Harry und Albus einander verstehen lernen.

Treffen der Hermine-Darstellerinnen in London

In Vorbereitung auf ihre Rolle besuchte Chatty die Londoner Produktion von „Harry Potter And The Cursed Child“ – die im Gegensatz zur kürzeren deutschen Fassung ein Zweiteiler ist. Im Palace Theatre schaut sie hinter die Kulissen und traf ihre britische Kollegin Naana Agyei-Ampadu, die ebenfalls Hermine (in England heißt sie Hermione) spielt. Über Hermine sagt Agyei-Ampadu: „Sie hat als Frau wirklich viel erreicht. Und sie ist ein großartiges Vorbild für junge Frauen.“

Die Frauen sind sich einig, dass die Rolle viel kreativen Spielraum bietet. „Ich finde es schön, die Möglichkeit zu haben, den Leuten deine eigene Version der Figur zu zeigen, weil sie von so vielen unterschiedlichen Menschen gespielt wird“, sagt Chatty.

An Emma Watson, die Hermine auf der Leinwand verkörperte, orientierte sich die 24-Jährige nicht – obwohl sie Fan der beliebten Filmreihe ist. „Ich habe mich bewusst dagegen entschieden, jetzt alle Filme noch mal durchzuschauen. Ich habe lieber die Hörbücher gehört, wo dann auch mehr Raum für Interpretation von meiner Seite ist.“

Die Darsteller Marco Heinrich (l-r) als Draco Malfoy, Oliver Morschel als Ron Weasley, Michaela Schmied als Ginny Potter, Salyma Chatty als Hermine Granger-Weasley und Laurens Walter als Harry Potter. Georg Wendt/dpa
Die Darsteller Marco Heinrich (l-r) als Draco Malfoy, Oliver Morschel als Ron Weasley, Michaela Schmied als Ginny Potter, Salyma Chatty als Hermine Granger-Weasley und Laurens Walter als Harry Potter.
Die Darsteller Marco Heinrich (l-r) als Draco Malfoy, Oliver Morschel als Ron Weasley, Michaela Schmied als Ginny Potter, Salyma Chatty als Hermine Granger-Weasley und Laurens Walter als Harry Potter.

Dadurch, dass das Theaterstück 19 Jahre später spiele, könne sie diese Zeit mit Leben füllen. „Das heißt, die Personen haben sich natürlich auch entwickelt und diese Entwicklung kommt dann mir zugute, weil ich mir diese 19 Jahre selbst so ein bisschen vollschreiben kann mit meiner eigenen Interpretation und Biografie.“

Wichtiger Schritt für die Repräsentation

Dass Hermine auf der Bühne – im Gegensatz zu den Filmen – von einer Person of Colour gespielt wird, freut sie besonders. „Es hat mich wirklich sehr bewegt, als ich die Rolle bekommen habe, weil ich das Gefühl hatte, dass das ein großer Schritt ist, um People of Color im Mainstream sichtbarer zu machen“, sagt Chatty. „Ich finde es so wichtig, dass sich viele Menschen repräsentiert fühlen. Und dass ich ein Teil davon sein darf, ist einfach wunderschön.“ Als Person of Colour bezeichnen sich Menschen, die Rassismuserfahrungen gemacht haben und als nicht weiß angesehen werden.

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Bei der Premiere am Donnerstag werde sie definitiv aufgeregt sein, sagt Salyma Chatty, aber nach den langen Proben überwiegt die Vorfreude. „Man hört das Gelächter und, wenn das ganze Publikum den Atem anhält. Und es ist einfach total schön, sich nach dieser langen Zeit ohne Publikum wieder daran zu erinnern, wofür man das eigentlich macht: Für die Menschen, die das in diesem Moment erleben. Deswegen freue ich mich total drauf.“ (dpa)

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