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Ein Stand auf dem Isemarkt in Harvestehude, einem von rund 50 Hamburger Wochenmärkten. (Symbolbild)
  • Ein Stand auf dem Isemarkt in Harvestehude, einem von rund 50 Hamburger Wochenmärkten. (Symbolbild)
  • Foto: imago/McPHOTO

Institution unter Hamburgs Wochenmärkten: Darum geben viele Händler auf

Der Hamburger Isemarkt ist eine echte Institution und einer von rund 50 Wochenmärkten der Stadt. Oft ist der Markt gut besucht. Doch zuletzt gaben viele Händler:innen ihre Geschäfte auf. Die Ursache: Die Behörden würden zu viele Vorgaben machen.

Muss Hamburg bald auf Wochenmärkte verzichten? Die Gefahr besteht, glaubt Wilfried Thal. „Wenn die Wochenmärkte nicht aus dem Stadtbild verschwinden sollen, muss sich etwas ändern“, sagte der Präsident des Hamburger Landesverbandes des Ambulanten Gewerbes und der Schausteller dem „Abendblatt“.

Hamburg: Zu viele Regelungen? Wochenmärkte in Gefahr

Die Behörden würden Jahr für Jahr zwei neue Verordnungen erlassen, alle mit höheren Kosten und höherem Zeitaufwand verbunden. Das passiere über alle Ebenen hinweg, es sei also egal, ob Hamburg, der Bund oder die EU verantwortlich seien.

So müssten die Händler:innen auf Bestreben der EU demnächst jeden Tag digital erfassen, woher ihre Produkte kommen. Obwohl Wochenmärkte doch längst ein hohes Transparenzlevel hätten, sagt Thal. 2024 soll eine Maut für Transporter ab 3,5 Tonnen kommen – ebenfalls verbunden mit enormen Mehrkosten für Händler:innen, fürchtet Thal.

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„Dann muss jeder von uns in seinen Transporter oder Lieferwagen mit Anhänger ein Mautgerät einbauen – und zahlen, sobald er auf gebührenpflichtigen Straßen oder der Autobahn fährt.“ Die kleinen Betriebe aus den Anbauregionen könnten das gar nicht mehr stemmen.

Vielen Händler:innen sei das alles zu viel, sie würden lieber aufgeben, als sich immer wieder mit den neuen Regelungen zu beschäftigen. So auch Joachim Bader, der in Spadenland Tomaten angebaut hat – bis es zu teuer wurde. „Zu dem, was ich ohnehin für Lkw und Anhänger, Angestellte, Dünger, Wasser und Heizung zahlen musste, kamen die Gebühren für das neue Kassensystem und eine hohe Steuernachzahlung“, sagt Bader dem „Abendblatt“.

Hamburg: Markt-Auflagen treiben Händler:innen ins Aus

Wie lässt sich der drohende Wochenmärkte-Schwund noch verhindern? Zum einen liege das an den Kund:innen, die sich bewusst dafür entscheiden müssten, dort einzukaufen, wo es regionale und nachhaltige Produkte gibt. Dann sei da auch noch die Rolle der Politik, erklärt Wilfried Thal: Die müsse Ausnahmeregelungen für Kleinunternehmer:innen schaffen, „etwa bei der Mautgebühr oder dem Verpackungsregister.“ (mp)

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