• Im Fritz-Kola-Design wirbt der SPD-Politiker Simon Kuchinke um die Gunst der Wähler.
  • Foto: Quandt

Darf der das?: SPD-Politiker kopiert Fritz-Kola-Design für eigene Wahl-Werbung

St. Georg –

Der Wahlkampf ist in Hamburg bereits in vollem Gange, die ersten Duelle wurden ausgetragen, Parteien und Kandidaten versuchen ihre Unterschiede und das Besondere an sich zu markieren. Doch der SPD-Politiker Simon Kuchinke (29) aus St. Georg hat eine andere Strategie – und setzt auf Altbekanntes. 

Dieses Flaschen-Logo kennt wohl jeder Hamburger: ein Kreis, darin die lächelnden Gesichter zweier Männer, darunter das Wort „HAMBURG“ und schließlich: „fritz-kola“. Der SPD-Politiker Simon Kuchinke hat sich nun das bekannte Design für seine Wahl-Plakate zu Nutze gemacht: Er ersetzte die beiden Fritz-Freunde kurzerhand durch sein eigenes Portrait und tauschte den Namen der Marke gegen seinen: Simon Kuchinke.

Hamburg: SPD-Politiker wirbt mit „fritz-kola“-Design

„Bei 60 Personen auf der Landesliste und vielen Wahlkreiskandidaten muss ich mir schon etwas überlegen, um in die Bürgerschaft zu ziehen,“ so der SPD-Politiker zur MOPO. Und da hat er recht: Er kandidiert auf dem aussichtslosen Listenplatz 59, der Weg nach oben ist somit lang. 

Insgesamt 50.000 Wahl-Karten hat Simon Kuchinke im Fritz Kola-Design produzieren lassen.

Insgesamt 50.000 Wahl-Karten hat Simon Kuchinke im Fritz Kola-Design produzieren lassen.

Foto:

HFR

Die Idee zu diesem Kampagnen-Design ist mit seiner Tätigkeit abseits seines Politiker-Lebens verbunden: Durch seine Arbeit als Kellner kennt er die Marke gut und wie so viele andere Hamburger auch, sprechen ihn die Werte dieses Unternehmens an – denn es steht für ein buntes und weltoffenes Miteinander.

„fritz-kola“- Unternehmen distanziert sich von SPD-Kampagne

Doch darf sich Kuchinke das Design der „kola“-und-Limo-Hersteller einfach für seine Kampagne leihen? Auf Anfrage der MOPO distanzierte sich das Unternehmen von der Wahl-Werbung des Politikers: „Es besteht keinerlei Art der Kooperation oder Partnerschaft, diese Werbung wurde ohne unser Wissen und Einverständnis gemacht. Herr Kuchinke wird ebenfalls klarstellen, dass wir ihn nicht unterstützt haben.“

>>Das könnte Sie auch interessieren:Wahl in Hamburg! SPD kontert Grünen-Kampagne auf Facebook

Und das tut der junge Politiker auch – er verweist auf seine wirklichen Unterstützer: „Ehemalige Chefs haben mir bei der Finanzierung geholfen. Und auch viele Freunde, darunter auch Homosexuelle, weil ich schließlich der einzig schwule Kandidat auf der SPD-Liste bin.“

Video: Hamburg sucht noch Wahlhelfer

Auch wenn Simon Kuchinke aus einer aussichtslosen Position heraus startet, die Aufmerksamkeit der Hamburger dürfte er mit seinen Plakaten auf sich ziehen – und das ist ja schon einmal der erste Schritt auf dem langen Weg in die große Politik. 

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp