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  • Hamburger Gärtner kämpfen um die Öffnung ihrer Geschäfte – in Niedersachsen darf bereits wieder verkauft werden. 
  • Foto: picture alliance/dpa

„Da blutet das Herz“: Blumenläden kämpfen um Öffnung in Hamburg

Pünktlich zum Valentinstag hat Niedersachsen die Wiederöffnung von Blumenläden und Gartencentern gestattet. In Hamburg haben sie weniger Glück – die Läden bleiben geschlossen. Die Verbände wollen sich nun dafür einsetzen, dass die Blumenläden zumindest zum 1. März öffnen können. Unterstützung kommt von der CDU.

„Es ist gut, dass wir wieder öffnen können“, sagte Michael Löschau, Geschäftsführer der Firma „Oldenburger Wohngarten“, die zwei Gartencenter und einen Blumenladen in Oldenburg betreibt. Vor allem der Blumenladen sei am Samstagmorgen gut frequentiert gewesen. „Der Valentinstag ist ein starkes Schnittblumengeschäft“, betonte Löschau. 

Trotz Lockdown: Niedersachsen öffnet Blumenläden 

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil wies darauf hin, dass andere Bundesländer schon in den vergangenen Wochen den Verkauf von Schnittblumen erlaubt hätten. Viele Menschen in Niedersachsen seien von der Pandemie und ihren Folgen wirklich gestresst. „Wir möchten ihnen wenigsten kleine Perspektiven bieten, und sei es nur, dass dann, wenn der Schnee weg ist, auch wieder Blumenkästen bepflanzt und Gartenarbeit begonnen werden kann“, sagte der SPD-Politiker im Interview mit dem Berliner „Tagesspiegel“.

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Laut Gartencenter-Chef Löschau werden die Abstands- und Hygieneregeln in seinen Betrieben eingehalten. „Wir haben hier sehr viel Platz und wir steuern den Zulauf auch mit den Einkaufswagen.“ Den Umsatzausfall wegen der wochenlangen coronabedingten Zwangsschließung schätzte der Geschäftsführer auf rund eine halbe Million Euro.

Diskussion um Gartenhandel: Niedersachsen öffnet – Hamburg nicht

Die Betriebe in Niedersachsen mussten schließen, während sie in anderen Ländern – etwa Hessen und Nordrhein-Westfalen – offen bleiben durften. Nach der Öffnung in Niedersachsen ist auch im Norden die Lage uneinheitlich: Schleswig-Holstein will zum 1. März öffnen; in Hamburg hatte es seitens des Landes zuletzt Kritik an der Öffnung in Niedersachsen gegeben.

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Die Branche sei über die Entscheidung der niedersächsischen Landesregierung froh, sagte Frank Schoppa vom Wirtschaftsverband Gartenbau Norddeutschland. Für das Agrarland Niedersachsen mit seinen vielen Gartenbaubetrieben sei das eine wichtige Nachricht. „Wir werden alles daran setzen, dass auch in Hamburg wieder ab dem 1.3. geöffnet wird.“ Derzeit müssten Millionen von Frischblumen auf den Kompost geworfen werden. „Da blutet jedem Gärtner das Herz.“

Christoph Ploß: „Hätte mir eine bundesweit einheitliche Öffnung gewünscht“

Gärtnereibetriebe und Gartencenter seien nie Hotspots gewesen und hätten schon früh Hygienekonzepte entwickelt. „Wir haben großflächige Verkaufsflächen, Lüftungen, Gewächshäuser. Outdoorflächen“, erklärte Schoppa. Die Politik müsse keine Sorge haben, es später zu bereuen, die Gartencenter aufgemacht zu haben.

Auch Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß setzte sich für eine Öffnung der Bau- und Gartenmärkte ein. „Warum Blumenläden und Baumärkte, die im Wesentlichen draußen ihre Ware verkaufen können, immer noch schließen müssen, ist nicht nachvollziehbar“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Hier hätte ich mir jetzt schon eine bundesweit einheitliche Öffnung gewünscht. Eine solche sollte beim nächsten Gipfel unbedingt beschlossen werden.“

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Das Frühjahr sei der Schwerpunkt beim Absatz von Blumen und Pflanzen, sagte der Generalsekretär des Zentralverbandes Gartenbau, Bertram Fleischer. Von Februar bis Mai werde 45 Prozent des Jahresumsatzes gemacht, das bilde den Grundstock für den Rest des Jahres. (hb/dpa)

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