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  • Hamburg: Durch den Ausfall der S3 und S31 am Donnerstag waren die Ersatzbusse komplett überfüllt.
  • Foto: MOPO-Leser

Corona-Wahnsinn in Hamburg: Nach Massen-Gedrängel: Das sagen Bahn und Hochbahn

Wilhelmsburg/ Hammerbrook –

Ein Trafo-Brand an den Schienen hat am Donnerstagmorgen zu einem kompletten Bahnchaos geführt. Genau zum aufkommenden Berufsverkehr gegen kurz nach 6 Uhr musste die Strecke der S3 und S31 zwischen Hammerbrook und Wilhelmsburg gesperrt werden. Die Folge: Dicht gedrängte Menschenmassen an den Haltestellen des Ersatzverkehrs, den Bahnsteigen und brechend volle Bahnen und Busse – coronakonform war das nicht!

Gegen 6.10 Uhr wurde die Feuerwehr, zusammen mit dem Notfallmanager der Deutschen Bahn, zur Bahnstrecke an die Tunnelstraße gerufen. Ein sogenannter Lasttrennschalter brannte – diese sind eingebaut in die weißen Kästen, die entlang der Bahnstrecken immer wieder zu sehen sind. Ohne dass der Bahn-Verkehr komplett eingestellt wurde, konnten die Rettungskräfte die Schienen zum Löschen nicht betreten.

Hamburg: Wegen diesem Travo wurde der Bahn-Verkehr der S3 und S31 komplett unterbrochen.

Hamburg: Wegen diesem Trafo wurde der Bahn-Verkehr der S3 und S31 komplett unterbrochen.

Foto:

Blaulicht-News.de

Hamburg: Sperrung der S3 und S31 führt zu Bahn-Chaos

Wer am Donnerstagmorgen also vom südlichen Elbufer in Richtung Innenstadt oder andersrum wollte, hatte mit dichtem Gedränge und vollen Bahnen und Bussen zu rechnen. Zwar trugen fast alle Fahrgäste eine Maske, standen aber teilweise wie die Sardinen zusammen. Einige wenige traten den Rückzug an: „Als ich das gesehen habe, bin ich trotz gekauftem Tagesticket wieder nach Hause gegangen. Das ist mir zu verrückt“, so ein Fahrgast zur MOPO. Die meisten machten ihrem Ärger über die Sozialen Medien Luft und schickten ironische Danksagungen an die Bahn und den Hamburger Senat.

„So eine Störung ist ohne Frage sehr ärgerlich – noch dazu in dieser besonderen Zeit“, sagt ein Bahn-Sprecher auf MOPO-Nachfrage. „Selbstverständlich tun wir alles, um so viel Angebot wie nur möglich für unsere Fahrgäste zur Verfügung zu stellen.“

Hamburg: Der Bus-Ersatzverkehr kann keine S-Bahn ersetzen

Der Bus-Ersatzverkehr wurde durch die Hochbahn abgedeckt. „Alle verfügbaren Busse wurden bereitgestellt“, sagte der Sprecher der Hochbahn im Gespräch mit der MOPO. Hinzu kam, dass sogar Busse der Innenstadtlinien abgezogen und als Ersatzverkehr in Wilhelmsburg und Hammerbrook eingesetzt wurden, so der Sprecher weiter.

Hamburg: Menschenmassen am Bahnhof in Wilhelmsburg.

Hamburg: Menschenmassen am Bahnhof in Wilhelmsburg

Foto:

Privat / mopo

„Die Ressourcen sind beschränkt, weil so ein Notverkehr ad hoc organisiert werden muss und die Kapazität des S-Bahn-Verkehrs nicht eins zu eins ersetzt werden kann“, sagt der Sprecher der Deutschen Bahn. In einem sind sich beide Sprecher einig: Ohne die Mithilfe der Fahrgäste geht es nicht. „Wir freuen uns deshalb über jeden Fahrgast, der trotz Verzögerung erst den zweiten oder dritten Bus nimmt“, so der Bahn-Sprecher. 

Um kurz vor 16 Uhr war die Störung behoben, die Linien S3 und S31 nahmen den Regelbetrieb wieder auf.

In der Corona-Pandemie:  Die Disziplin des einzelnen ist gefragt

Für einen Brand auf der Strecke kann zunächst niemand verantwortlich gemacht werden. Die Disziplin des einzelnen ist daher gerade in solch angespannten Zeiten wie einer Pandemie gefragt – dass alle in einer Reihe mit 1,5 Meter Abstand auf die Busse warten ist zwar utopisch, aber vielleicht wäre es möglich gewesen, dass nicht alle Fahrgäste in den ersten Bus stürmen. Die Ausnahme-Situation durch den Bahnausfall zeigt noch einmal ganz deutlich: Nur durch vermehrtes Homeoffice können solche Situationen entzerrt werden. (sr)

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