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Katharina Fegebank
  • Befürwortet mehr Freiheiten für Geimpfte: Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne).
  • Foto: picture alliance/dpa

Corona-Forschung am UKE: Impfstoff noch in diesem Jahr? Das sagt die Expertin

„Noch ist die Lage am UKE kontrolliert und ruhig“, sagt Prof. Dr. Marylyn Addo, Leiterin der Infektiologie des UKE – und setzt hinzu: „Wir warten auf den Anstieg.“ Auf einer Pressekonferenz erklärte die Corona-Expertin am Freitag, wann es frühestens einen Impfstoff geben wird und warum der von der Bevölkerung so dringend erwartete Antikörpertest so schwierig zu entwickeln ist.

Während bei dem herkömmlichen Coronatest ein aktueller Virenbefall nachgewiesen wird, stellt ein Antikörpertest fest, ob eine Person mit Corona infiziert war und nun immun gegen das Virus ist – eine wichtige Information etwa bei der Betreuung von betagten Angehörigen oder bei Ausnahmen von den strengen Kontaktbeschränkungen. Auch am UKE wird in dem Bereich geforscht.

Darum ist der Corona-Test zu schwierig zu entwickeln

Die Schwierigkeit bei der Entwicklung des Tests erklärt die Expertin so:  „10 Prozent der Erkältungskrankheiten werden von verschiedenen Coronaviren hervorgerufen, da muss man gucken, dass man die Antikörper genau unterscheiden kann. Da sind wir noch nicht so weit, dass man das in großem Stil anbieten kann.“

Der Sehnsucht vieler Menschen, durch einen negativen Coronatest ein Gefühl der Sicherheit zu erlangen, entgegnet die Leiterin der Infektologie ganz deutlich: „Ziel der Tests ist es nicht, die Negativen zu beruhigen, sondern die Positiven herauszufischen. Viele würden sich gerne testen lassen, um sicher zu sein, dass sie negativ sind, aber für die allgemeine Gesellschaft ist ein negativer Test nicht aussagekräftig.
Für die Gesellschaft sind positive Tests wichtig, um zu sehen, wen wir isolieren müssen, und wann wir aus diesen strengen Maßnahmen wieder herauskönnen.“

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Will die Infektologie-Forschung am UKE an die Weltspitze bringen: Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne).

Foto:

picture alliance/dpa

Gemeinsam mit Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) gab Prof. Marylyn Addo auch ein Update zu der weltweiten Forschung an einem Corona-Impfstoff, an der sich auch das UKE beteiligt: „Wir verzeichnen vielversprechende Entwicklungen. Die ersten Stoffe sind bereits an Menschen getestet worden, das gab es noch nie so schnell. Ein Produkt wird in USA getestet. In Deutschland wird die Uni Tübingen im Juni erste Tests machen. Einen Impfstoff wird es aber frühestens in der zweiten Jahreshälfte, eher zum Ende des Jahres geben.“

So viele Patienten mit Corona liegen derzeit im UKE

Derzeit werden 20 Corona-Patienten auf allgemeinen Stationen im UKE  behandelt, 12 liegen auf der Intensivstation. 16 konnten bereits als geheilt entlassen werden.

Da die deutlich aufgestockten Kapazitäten – etwa 50 zusätzliche Beatmungsplätze – derzeit noch nicht ausgelastet sind, werden möglicherweise zwei schwer kranke Coronapatienten aus Frankreich in das Eppendorfer Krankenhaus überführt. Addo: „Es gab eine Anfrage, die Patienten sind derzeit noch nicht hier.“ 

Derzeit werden in Hamburg bereits zehn Coronapatienten aus Italien behandelt. Katharina Fegebank: „Wir können die Zeit jetzt noch nutzen, schwere Fälle aus dem europäischen Ausland zu behandeln. Wir wissen aber, dass uns in den kommenden Wochen eine große Welle erwartet.“

Die Senatorin stellte zusätzlich zu den bereits im vergangenen Jahr bewilligten 10 Millionen Euro weitere Mittel für die Infektionsforschung in Aussicht: „Hamburgs Ziel ist es, tatsächlich eine internationale Spitzenstellung im Bereich der Infektionsforschung zu erreichen“, so Fegebank. Das UKE solle sich „eine richtige Stufe nach oben katapultieren“.

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