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Eine Frau führt einen Coronatest durch (Symbolbild).
  • Eine Frau führt einen Coronatest durch (Symbolbild).
  • Foto: dpa/dpa-Zentralbild | Hendrik Schmidt

Corona-Bürgertests in Hamburg sind jetzt richtig teuer – aber nicht für alle!

Preis-Explosion bei den Bürgertests! Die neuen Regelungen für Corona-Bürgertests sind am Donnerstag in Kraft getreten – und selbst Apotheker sind verwirrt, denn es gilt nicht für jeden Testwilligen derselben Preis: Manche zahlen gar nichts, andere drei Euro, die große Mehrheit soll bis zu 15 Euro berappen. Die Empörung ist groß.

In mehreren Testzentren, vor allem solchen in Containern, gab es am Donnerstag weiterhin kostenlose Tests. In anderen, etwa in Apotheken, wurde bereits Geld verlangt. So mussten etwa in einer Apotheke in der Innenstadt bis zu 15 Euro bezahlt werden. Leser:innen meldeten sich bei der MOPO, waren über die teilweise zweistelligen Preise pro Test erbost.

Das Chaos liegt an den komplizierten Preis-Vorgaben, die selbst die Apotheker erst wenige Stunden vor Inkrafttreten der Verordnung erfahren haben, wie der Präsident der Hamburger Apothekerkammer, Kai-Peter Siemsen auf MOPO-Nachfrage erklärt:

Gratis-Tests: Kinder bis zu fünf Jahren, Personen, die sich nach der Quarantäne freitesten wollen, Schwangere im ersten Drittel, Teilnehmer von Impfstoff-Studien sowie Menschen, die per Attest nachweisen können, dass sie nicht geimpft werden können

3 Euro: Menschen, die einen Infizierten pflegen, eine Veranstaltung in einem Innenraum besuchen wollen oder bei jenen, bei denen die Warn-App rot leuchtet.

9 bis 15 Euro: alle anderen. Bei der Preisgestaltung haben die Apotheker als Unternehmer freie Hand.

Das Problem: „Das meiste ist gar nicht nachzuprüfen“, sagt der Präsident der Apothekerkammer: „Ob jemand einen Infizierten im Haushalt pflegt oder sich nach einer Infektion freitesten will, das wird nur mit einer Selbstauskunft abgefragt.“

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Wer sparen will, kann sich also einfach als Pfleger eines Corona-Patienten ausgeben und zack, sinkt der Preis auf drei Euro. Entsprechend groß ist die Verwirrung: In einer Apotheke in Eimsbüttel lag die Preisspanne zwischen drei und 9,50 Euro. Eine Mitarbeiterin sagte, die neue Verordnung sei erst am Mittwochnachmittag gekommen. Sie habe dann bis Mitternacht gesessen, um alles vorzubereiten. Wie viel der Apotheker-Präsident in seiner eigenen Apotheke in Eilbek für einen Test verlangt? Kai-Peter Siemsen winkt ab: „Wir testen nicht.“

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