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Corona-Angst beim „Spiegel“: Hamburg: Mitarbeiter müssen auf Geld verzichten

Auch der „Spiegel“ kommt nicht unbeschadet durch die Corona-Krise. Der Hamburger Verlag plant millionenschwere Einsparungen, um dem drohenden Einbruch im Anzeigengeschäft entgegenzuwirken. Wegen einer aktuell geplanten Sparmaßnahme müssen viele Mitarbeiter wohl auf Geld verzichten. 

Wie der Online-Branchendienst „meedia“ vergangene Woche berichtete, will der Verlag einen millionenschweren Sparkurs fahren, um den Schaden durch die Corona-Krise einzudämmen. „Wir werden uns zunächst darauf konzentrieren, überall dort Geld einzusparen, wo es ohne zusätzliche Kosten schnellen Erfolg bringt, und möglichst viele Gelegenheiten nutzen, unser Kostenniveau zu begrenzen oder abzusenken“, schrieb Verlagschef Hass in einer Mail an die Mitarbeiter, die dem Branchenportal „meedia“ vorliegt.

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Kosten von rund zehn Millionen Euro sollen dadurch eingespart werden. Der Medienkonzern prüfe dabei unter anderem die Einführung von Kurzarbeit und überprüfe Neueinstellungen, wie „meedia“ berichtete – doch damit nicht genug. 

Hamburg: Zusätzliche Sparmaßnahmen beim „Spiegel“ geplant

Verlagschef Hass will zusätzliche Sparmaßnahme vornehmen. Wie „meedia“ am Dienstag berichtete, plane der Verlagschef zusätzlich zu dem Sparprogramm, Rückstellungen von sieben Millionen Euro im Verlag zu bilden, die das Geschäftsjahr 2019 belasten. „Wie jede Geschäftsführung muss auch die Spiegel-Geschäftsführung jede Rückstellung – beim Blick in die Zukunft und mit kaufmännischer Weitsicht – sachgerecht neu bewerten. Und die Gesamtschau auf die aktuelle Situation und auf die antizipierten zukünftigen Entwicklungen hat sie dazu veranlasst, den Gesellschaftern des Spiegel vorzuschlagen, die für 2019 geplanten Rückstellungen zu erhöhen”, erklärte eine Sprecherin des Spiegel-Verlags gegenüber dem Branchendienst „meedia“.

Gewinnausschüttung an „Spiegel“-Mitarbeiter fällt deutlich geringer aus

Vereinfacht gesagt: Das Geschäftsjahr 2019 wird wohl doch nicht so rosig ausfallen, wie zunächst angenommen. Vor einigen Monaten war Hass noch davon ausgegangen, dass an das erfolgreiche Geschäftsjahr 2018 angeknüpft werden könne, in dem das Unternehmen einen Überschuss von 30,65 Millionen Euro erwirtschaftete  – doch das wird mit der geplanten Sparmaßnahme wohl nicht klappen.

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Damit können sich viele Mitarbeiter auch eine satte Gewinnausschüttung abschminken, auf die sie sich sicherlich im Vorfeld eingestellt hatten. „Die Gewinnausschüttungen für Sie und auch die Gewinnbeteiligung der Kolleginnen und Kollegen in „Der Spiegel GmbH & Co. KG“ fallen deutlich geringer aus, als wir es ursprünglich erwartet hatten”, erklärte die Mitarbeiter-KG in dem Schreiben an die Mitarbeiter. Wie gering die Ausschüttung ausfallen wird, ist nicht bekannt. In dem Schreiben heißt es jedenfalls, dass es dennoch eine zufriedenstellende Ausschüttung geben solle. (maw)

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