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  • Welche Auswirkungen die Pandemie auf den Schulbetrieb hat, soll eine Studie herausfinden (Symbolbild).
  • Foto: (c) dpa

Corona an Schulen: Warum Hamburg Studie nicht rausrückt

Welche Auswirkungen hat die Pandemie auf Schulen? Die Kultusministerkonferenz hatte im Dezember 2020 eine Studie zu diesem Thema auf Bundesebene in Auftrag gegeben. Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) kündigte damals erste Ergebnisse für das Frühjahr und einen Zwischenbericht im Sommer an. Veröffentlicht wurde bisher nichts.

Der Hamburger Vater Suat Özgür fragte die Ergebnisse aus der Studie für Hamburg bei der Schulbehörde an. Er nutzte dazu das Hamburger Transparenzgesetz, das Behörden auf Anfrage zur Herausgabe von Informationen zwingen kann. Doch Hamburg lehnte ab.

Hamburger Schulbehörde gibt keine Informationen raus

Die Schulbehörde berief sich Anfang Juli zuerst darauf, dass die Berichte noch nicht abgesicherte Zwischenergebnisse enthalten würden. Ende Juli fragt Özgür nochmal nach. Nun antwortet die Behörde, sie müsse nach dem Transparenzgesetz keine Informationen herausgegeben, „wenn deren Bekanntmachung die Beziehungen zu einem anderen Land oder zum Bund gefährden würde“. Der gesamte Schriftverkehr ist online einsehbar.

Unter dem Hashtag #GebtdieStudiefrei, kocht das Thema jetzt im Internet hoch. Die Kultusminister sprachen sich in der Vergangenheit vehement dagegen aus, Schulen als Infektionstreiber anzusehen. Die Studienlage ist bisher dünn. Mehrere Nutzer fragen sich, welche brisanten Informationen die neue Studie wohl beinhaltet. Immerhin kostete sie 167.397,18 Euro. Finanziert vom Steuerzahler.

Studie zu Corona an Schulen unter Verschluss

In einer Mitteilung vom letzten Jahr hieß es aus Hamburg, die Kultusministerkonferenz werde „eine neue, externe Studie in Auftrag geben, die auf Basis der Hamburger Schuldaten belegen soll, dass Schulen vergleichsweise sicher und eben keine Treiber der Pandemie sind.“ Die Formulierung legte nahe, dass schon vor der Studie ein Ergebnis feststand. Schulsenator Rabe gab später zu, die Wortwahl sei unglücklich gewesen. Natürlich solle ergebnisoffen untersucht werden.

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Die Schulbehörde antwortet auf MOPO-Nachfrage, dass Hamburg in vielen Gremien vertreten sei und die einzelnen Mitglieder in der Regel dazu keine Auskünfte geben würden. Anfragen nach dem Hamburgischen Transparenzgesetz würden von der zuständigen Stelle im Rahmen der rechtlichen Vorgaben beantwortet.

Die Kultusministerkonferenz teilte der MOPO mit, dass die Studienergebnisse als Artikel in Fachmagazinen veröffentlicht werden sollen. Zum genauen Zeitpunkt könne keine Prognose abgegeben werden. Zurzeit gebe es noch keine Artikel oder Abschlussberichte.

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