Zollbeamte bei einer Razzia gegen Schwarzarbeit
  • Zollbeamte überprüfen das Bürogebäude einer Reinigungsfirma. (Symbolbild)
  • Foto: dpa | Boris Roessler

Bundesweite Zoll-Razzia: Auch Unternehmen in Hamburg betroffen

Durch Scheinrechnungen sollen am Bau Millionen Euro für Schwarzarbeit abgezweigt worden sein. Der Zoll rückte zur bundesweiten Razzia aus. Auch in Hamburg fanden mehrere Durchsuchungen statt.

In neun Bundesländern gab es mehr als 100 Durchsuchungen. Bei der Aktion seien sieben Beschuldigte festgenommen worden, teilte die federführende Staatsanwaltschaft Hannover mit.

Ihnen werde vorgeworfen, an einem Konstrukt von Servicefirmen beteiligt gewesen zu sein und mit fingierten Rechnungen mehrere Millionen Euro an Sozialversicherungsabgaben nicht abgeführt zu haben.

Baubranche im Großraum Hamburg im Fokus

Rund 800 Zöllner waren den Angaben zufolge an den Durchsuchungen beteiligt. Betroffen waren neben Hamburg auch Bayern, Berlin, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, das Saarland und Schleswig-Holstein.

Der Schwerpunkt habe dabei auf der Baubranche und den Großräumen Hamburg sowie Düsseldorf/Duisburg gelegen, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Neben der Sicherung von Beweismitteln liege der Fokus auch auf der Vollstreckung von Vermögensarresten in einer Gesamthöhe von über fünf Millionen Euro.

25 Beschuldigte wegen „Abdeckrechnungen“ unter Tatverdacht

Hintergrund sind drei Ermittlungsverfahren gegen insgesamt 25 Beschuldigte im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hannover. Dabei gehe es um sogenannte „Abdeckrechnungen“, denen Servicefirmen Leistungen in Rechnung stellen, die nie erbracht wurden.

Mit diesen Scheinrechnungen soll dann eine andere Zahlung abgedeckt werden, „damit man schwarz bezahlen kann“, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.

Ermittlungen gegen drei Servicefirmen laufen

Ermittelt werde gegen drei solcher Servicefirmen. „Insgesamt sind uns zum jetzigen Zeitpunkt seit September 2021 Geldströme in Millionenhöhe über die Servicefirmen bekannt“, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover.

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Nach bisheriger Auswertung ergebe sich der Verdacht, dass eine größere Anzahl von Unternehmen bei den Servicefirmen Abdeckrechnungen eingekauft habe. (dpa/mp)

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