Agentur für Arbeit

Agentur für Arbeit in Hamburg in der Kurt-Schuhmacher-Allee. (Symbolbild) Foto: Maximilian Koch/dpa

Bürgergeld-Schock: Zahl der Aufstocker in Hamburg steigt erstmals seit vielen Jahren

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Auf Bürgergeld angewiesen, trotz Lohnarbeit: So ging es im vergangenen Jahr fast 27.000 Menschen aus Hamburg. Im Vergleich zum Vorjahr stieg ihre Zahl um mehr als vier Prozent. Die Linke Hamburg fordert von der Bundesregierung deshalb einen höheren Mindestlohn.

Wer trotz seiner Erwerbstätigkeit nicht genug verdient, um über die Runden zu kommen, kann sein Einkommen mit Bürgergeld aufstocken. Die Zahl dieser Aufstocker stieg in Hamburg im vergangenen Jahr erstmals seit 2016 wieder an. 2024 mussten 26.178 Menschen ihr Einkommen mit Bürgergeld aufstocken, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, wie eine Anfrage der Hamburger Bundestagsabgeordneten Cansu Özdemir an die Bundesregierung ergab. Im Vergleich zu 2023 ist das ein Anstieg um mehr als vier Prozent.

Özdemir: Mindestlohn muss hoch auf 15 Euro

Die staatlichen Ausgaben für das zusätzliche Bürgergeld betrugen im Jahr 2024 in Hamburg über 237 Millionen Euro. Die Zahlungen an Bedarfsgemeinschaften mit mindestens einer Person, die zusätzlich zur Arbeit Bürgergeld bekommt, betrugen mehr als 411 Millionen Euro. Beide Werte sind die mit Abstand höchsten Werte seit 2016.

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Özdemir zeigt sich besorgt darüber: „Es ist ein alarmierendes Signal, dass in Hamburg wieder mehr Menschen nicht von ihrer Arbeit leben können.“  Einen höheren Mindestlohn hält sie für längst überfällig: „Der Mindestlohn muss rauf auf mindestens 15 Euro. Hier muss die Bundesregierung liefern, anstatt sich hinter den unzureichenden Vereinbarungen der Mindestlohnkommission zu verstecken.“

Zum 1. Januar 2026 steigt der momentane Mindestlohn von 12,82 Euro pro Stunde auf 13,90 Euro, ein Jahr später, ab dem 1. Januar 2027, gelten dann 14,60 Euro je Arbeitsstunde in Deutschland. (mp)

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