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Videokameras am Hansaplatz
  • Videokameras am Hansaplatz (Archivbild)
  • Foto: dpa

Brennpunkt Hansaplatz: Polizei will Videoüberwachung ausweiten

Drei Monate lang hat die Polizei einen der schlimmsten Crime-Hotspots Hamburgs mit intelligenter Videosoftware überwacht. Und dieses Vorgehen soll jetzt noch weiter ausgebaut werden. Selbst Tritte, Schläge oder Schubse werden durch die moderne Technik erkannt.

Die Testphase auf dem Hansaplatz in St. Georg ist beendet, die Ergebnisse sind ausgewertet. Aufgrund der nun vorliegenden Evaluation des dreimonatigen Tests sieht die Polizei großes Potenzial in der Technik, mit der die Bewegungen der von den Kameras erfassten Personen auch hinsichtlich atypischer Muster wie Tritte, Schläge oder Schubsen analysiert werden.

Innenbehörde: Gefahrensituationen werden schneller erkannt

„Der Mehrwert, nämlich die frühzeitige Erkennung von Gefahrensituationen inklusiver schneller polizeilicher Intervention, kann nach Abschluss des Testbetriebs als gegeben angesehen werden“, erklärte ein Sprecher der Innenbehörde.

Während der Testphase seien auf dem Hansaplatz elf polizeilich relevante Vorfälle von der Technik ausgemacht worden. So sei in einem Fall eine gefährliche Körperverletzung, bei der eine Person augenscheinlich gegen den Kopf einer anderen getreten habe, gemeldet worden. Obwohl der Platz zu der Zeit gut besucht gewesen sei, sei die Polizei allein durch die intelligente Videotechnik auf den Fall aufmerksam geworden. Einen Notruf der auf dem Platz Anwesenden habe es nicht gegeben.

Innenbehörde prüft weitere Standorte für intelligente Videoüberwachung

Die Polizei hatte den Testbetrieb mit vier Kameras zur Erprobung der intelligenten Videobeobachtung im Sommer gestartet. Im Testbetrieb habe sich gezeigt, dass das System auch hinsichtlich der Ausleuchtung und der räumlichen Struktur auf dem Hansaplatz funktioniere, hieß es aus der Behörde. Mehrfach hatte es Proteste gegen den Einsatz der Technik gegeben.

In einem zweijährigen Anschlussprojekt, das im neuen Jahr beginnen soll, wolle die Polizei den Einsatz der Technik nun gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut weiterentwickeln – zunächst weiter am bisherigen Standort. „Im Verlauf dieses Anschlussprojekts sollen aber auch sowohl eine Ausweitung auf weitere Kameras am Hansaplatz als auch mögliche weitere Einsatzorte geprüft werden“, so der Sprecher. Im Auge habe man dabei insbesondere den Bereich Hauptbahnhof mit dem Hachmann- und dem Heidi-Kabel-Platz, wo bereits der Ausbau der „normalen“ Videoüberwachung geplant ist.

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„Wir bauen die Videoüberwachung in Hamburg nicht nur weiter aus, wie jetzt am Hauptbahnhof, sondern wollen dabei auch neuste IT-Technik einsetzen, um die Wirksamkeit unserer Maßnahmen zu steigern“, erklärte Innensenator Andy Grote (SPD). „Die bisherigen Erfahrungen zeigen, dass wir dank der Software sehr frühzeitig auf Gefahrensituationen aufmerksam werden und unmittelbar intervenieren können.“ (dpa/ng)

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