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Katarzyna Mol-Wolf, Verlegerin des Hamburger Magazins „Emotion“, musste Insolvenz anmelden. (Archivbild)
  • Katarzyna Mol-Wolf, Verlegerin des Hamburger Magazins „Emotion“, musste Insolvenz anmelden. (Archivbild)
  • Foto: dpa/Georg Wendt

„Bitterste Stunde unserer Reise“: Hamburger Verlag ist insolvent

Das Hamburger Frauenmagazin „Emotion“ steht vor einer schwierigen Zukunft. Der gleichnamige Verlag hat in der vergangenen Woche Insolvenz anmelden müssen. Zu sehr würden sich Faktoren wie die Inflation, sinkende Werbeeinnahmen oder gestiegene Papierkosten negativ auf die wirtschaftliche Lage ausdrücken, bekannte Verlegerin Kasia Mol-Wolf (49).

Wer in diesen Tagen einen Blick auf den Internetauftritt der „Emotion“ warf, stieß direkt auf die schlechten Nachrichten seitens des Verlags. „Heute ist die wahrscheinlich bitterste Stunde unserer Reise mit ‚Emotion‘. Die wirtschaftliche Situation der vergangenen Monate war sehr angespannt. Leider hat sich die Lage so weit verschlechtert, dass wir gezwungen sind, beim zuständigen Gericht Insolvenz anzumelden“, teilte Kasia Mol-Wolf dort mit.

Hamburger Emotion-Verlag ist insolvent – Betrieb geht vorerst weiter

Diesen Schritt verzog der Emotion-Verlag laut Kasia Mol-Wolf am vergangenen Donnerstag beim Amtsgericht Hamburg. Die liquiden Mittel seien zu knapp. Als Gründe führte die 49-Jährige in einem Instagram-Video die Folgen der Corona-Pandemie und die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine an, wie unter anderem hohe Papier- und Druckkosten, die Energiekosten, die Inflation oder sinkende Anzeigen- und Vertriebserlöse.

Auch sie selbst habe als Verlegerin Fehler gemacht. Die 49-Jährige zeigte sich trotzdem optimistisch, dass das Magazin mitsamt Online-Community eine Zukunft hat: „Es ist uns gelungen, einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten: Weibliche Fähigkeiten sind unabdingbar für unsere Zukunft. Diversität ist der Fortschritt, den unsere Gesellschaft so dringend braucht. Wir haben unzählige Frauen be- und gestärkt, ihren Weg zu gehen und selbstbewusst ihre Talente ins Spiel zu bringen“.

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Die Redaktion arbeite trotz der Insolvenz weiter an der kommenden Print-Ausgabe. Auch der Online-Betrieb werde fortgeführt. 2009 hatte Kasia Mol-Wolf die „Emotion“ per Management-Buy-Out von Gruner + Jahr gekauft, vor dem Aus bewahrt und anschließend den Verlag um das Magazin herum aufgebaut. Sitz der Redaktion ist an der Hoheluftchaussee (Hoheluft-West)

Ziel der „Emotion“ sei es nach eigenen Angaben, die „Position von Frauen weiter zu stärken, damit Frauen künftig
nicht nur sichtbarer werden, sondern auch gemeinsam Einfluss in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nehmen.“ Die verkaufte Auflage habe im ersten Halbjahr bei rund 53.000 Exemplaren gelegen.

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