Hier parken? Nein, danke! So geht es mit dem Ekel-Parkhaus von Altona jetzt weiter
Kotgestank, herumliegende Fäkalien, schlafende Betrunkene und gewalttätige Auseinandersetzungen: Der Bahnhof Altona ist für prekäre Zustände bekannt. Besonders schlimm ist die Situation im Parkhaus, wo teilweise ganze Decks leer stehen, weil sich die Besucher trotz Parkraummangels im Stadtteil lieber von dem Objekt fernhalten. Sogar Media Markt rät seinen Kunden mittlerweile davon ab, ihr Auto im Bahnhof abzustellen und bezahlt ihnen lieber das Parkticket für das Mercado-Kaufhaus. So kann es nicht weitergehen, finden alle Beteiligten – doch wie stellen sich die Verantwortlichen die Zukunft des Parkhauses vor?
„Im Parkhaus am Bahnhof Altona sind einfach mal sechs Parkdecks komplett leer. An einem Samstagmittag – und im Viertel stapeln sich die Karren!“, hieß es auf dem Twitter-Account „Radpropaganda“ Anfang Januar. Das Beweisfoto gab’s dazu.
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Kotgestank, herumliegende Fäkalien, schlafende Betrunkene und gewalttätige Auseinandersetzungen: Der Bahnhof Altona ist für prekäre Zustände bekannt. Besonders schlimm ist die Situation im Parkhaus, wo teilweise ganze Decks leer stehen, weil sich die Besucher trotz Parkraummangels im Stadtteil lieber von dem Objekt fernhalten. Sogar Media Markt rät seinen Kunden mittlerweile davon ab, ihr Auto im Bahnhof abzustellen und bezahlt ihnen lieber das Parkticket für das Mercado-Kaufhaus. So kann es nicht weitergehen, finden alle Beteiligten – doch wie stellen sich die Verantwortlichen die Zukunft des Parkhauses vor?
„Im Parkhaus am Bahnhof Altona sind einfach mal sechs Parkdecks komplett leer. An einem Samstagmittag – und im Viertel stapeln sich die Karren!“, hieß es auf dem Twitter-Account „Radpropaganda“ Anfang Januar. Das Beweisfoto gab’s dazu.
Tatsächlich sind leere Parkdecks im Bahnhof Altona keine Seltenheit – und das, obwohl Parkplätze in Ottensen mittlerweile echte Mangelware sind. Kein Wunder, meint Tim Schmuckall aus der CDU-Bezirksfraktion Altona. „Dieses Parkhaus ist eine besondere Herausforderung für die Nase. Ich kann verstehen, wenn man da nicht parken will“, so der Abgeordnete.
Dabei ist Parkraum in einem dichtbesiedelten Stadtteil wie Ottensen besonders wertvoll. Während im Ekel-Parkhaus im Bahnhof gähnende Leere herrscht, drängen sich die Autos in den Straßen des Viertels und rund um das Einkaufszentrum Mercado geradezu. Der dringende Handlungsbedarf ist hier offensichtlich.
Trotz Parkraummangels: Kein Anwohnerparken im Bahnhof
Zur Verbesserung der Situation am Bahnhof Altona sei vor einer Weile ein Runder Tisch unter anderem mit Vertretern der Stadtreinigung Hamburg, der Polizei, der Deutschen Bahn und Bezirkspolitikern eingerichtet worden, sagt Tim Schmuckall. In diesem Rahmen seien bereits eine bessere Beleuchtung und eine weitere öffentliche Toilette initiiert worden. „Die Situation im Parkhaus ist jedoch kein politisches Problem und muss gesondert betrachtet werden“, sagt er. Denn das Parkhaus werde vom Parkraumbewirtschafter „Apcoa“ betrieben.
Der hat das Problem nach eigenen Angaben erkannt. „Der Teil Altonas, zu dem der Bahnhof und das Apcoa-Parkhaus gehören, ist ein sozialer Brennpunkt. Obdachlosigkeit, Drogenkonsum sowie Vandalismus und leider auch der Gestank von Fäkalien sind allgegenwärtig“, sagt das Unternehmen auf MOPO-Anfrage. „Unser Arbeitsalltag, der eigentlich aus dem Betreiben eines Parkhauses besteht, wird hierdurch massiv erschwert.“
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Man stehe „in engem Austausch“ mit dem Bezirksamt, um „eine gemeinsame Lösung“ zu finden. Bereits jetzt lasse man das Parkhaus mehrmals täglich reinigen und habe einen Sicherheitsdienst engagiert, der für die Abend- und Nachtstunden zuständig sei. Geplant sei auch eine umfangreiche Objektsicherung.
Wenn dort offenbar niemand parken möchte – was plant der Betreiber, um das Parkhaus am Altonaer Bahnhof in Zukunft sinnvoll zu nutzen? Ein Anwohner-Parkangebot steht jedenfalls nicht auf der Agenda. Aber Apcoa hat eine andere Idee. „Um das Parkhaus zukünftig stärker zu beleben“, setze man auf die Nutzung von „Urban Hubs“: Das sind Mikro-Depots, die Paket-Dienstleistern als Basis und Umschlagplatz für ihre Sendungen dienen. Von dort aus werden die Päckchen umweltfreundlich – zum Beispiel mit dem Lastenrad – zum Empfänger gebracht. Mit Paket-Dienstleistern habe man bereits Kooperationen geschlossen, so Apcoa. Mikro-Depots unterschiedlicher Betreiber gibt es bereits in der Altstadt und in Altona. Sie können vielleicht dazu beitragen, die Lieferung von Gütern umweltfreundlicher zu gestalten – die angespannte Parksituation in Ottensen können sie nicht lösen.