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Eine Frau mit Mundschutz trainiert in einem Fitnessstudio der Kette McFit an einem Seilzug.
  • Die deutlichsten Mitglieder-Rückgänge in Hamburg wurden Indoorsport verzeichnet, unter anderem im Fitnessbereich. (Symbolbild)
  • Foto: picture alliance/dpa | Marius Becker

Bedrohlicher Mitgliederschwund: Welche Hamburger Vereine besonders betroffen sind

Das gab es seit mehr als 15 Jahren nicht mehr: Weniger als eine halbe Million Hamburger sind Mitglied in einem Sportverein. In den vergangenen beiden Jahren sank die Zahl um knapp acht Prozent, schuld ist natürlich die Corona-Pandemie. Der Rückgang habe sich auch im zweiten Jahr fortgesetzt, teilte der Hamburger Sportbund (HSB) am Montag mit und spricht von einer teils „bedrohlichen“ Lage.

Wie der HSB nach der jährlichen Bestandserhebung am Montag bekannt gab, reduzierte sich die Anzahl der Mitgliedschaften in Hamburger Sportvereinen und Mitgliedsorganisationen von 519.876 im Vorjahr auf 497.900. Das entspricht einem Defizit von 4,2 Prozent. Die Anzahl der Mitgliedschaften liegt seit 2006 erstmals unterhalb von 500.000. Vor Pandemie-Beginn vor gut zwei Jahren waren noch 542.406 Mitgliedschaften gemeldet worden.

Hamburger Sportvereine: Anzahl Mitgliedschaften erstmals seit 2006 unter 500.000

Im HSB sind 865 Mitgliedsorganisationen organisiert, davon 790 Sportvereine, 52 Landesfachverbände und 23 Mitglieder mit besonderen Aufgaben wie etwa der Betriebssportverband. Hier sei die Anzahl der Organisationen stabil, hieß es in der Mitteilung.

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Nicht die beiden größten Sportvereine, der HSV e.V. und der FC St. Pauli, hätten prozentual die meisten Mitglieder verloren, sondern vor allem mittelgroße Clubs der Stadt mit 3000 bis 15.000 Mitgliedern. Die deutlichsten Rückgänge wurden im Bereich Indoorsport verzeichnet, vor allem im Gesundheitssport, Fitnessbereich, Schwimmen, Basketball, Tischtennis sowie im Kampf- und Tanzsport.

Hamburgs Sportvereine: Die größten Mitgliederverluste und -zuwächse

Sportvereine, die als stärkste Verlierer in absoluten Zahlen aus den beiden letzten Jahren herausgehen, sind der Altonaer Turnverband von 1845 e.V. (-3.639 Mitgliedschaften / -45,2%), der Hamburger Sport-Verein e.V. (-2.891 Mitgliedschaften / -3,3%) und die TSG Bergedorf e.V. (-2.471 Mitgliedschaften / -22,3%).

Sportverbände mit dem größten Zuwachs sind der Hamburger Tennis-Verband e.V. (+ 1.602 Mitgliedschaften / +5,4%), der Hamburger Volleyball-Verband e.V. (+464 Mitgliedschaften / +8,2%) und der Hamburger Segler-Verband e.V. (+259 Mitgliedschaften / +2,2%).

„Auch im zweiten Jahr der Corona-Pandemie sehen wir leider einen Rückgang der Mitgliedschaften im organisierten Sport in Hamburg. Die Austritte sind bitter“, sagte HSB-Vorstandsvorsitzender Daniel Knoblich. Vor dem Hintergrund des mehrmonatigen Sport-Lockdowns seien die Verluste über alle Mitgliedsorganisationen gesehen „noch moderat, bei einzelnen Vereinen und Verbänden sind das aber drastische Rückgänge, die sehr bedrohlich anmuten“, fügte Knoblich hinzu.

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